Waltenhofen (sir). - Sie hatten solche Hoffnungen in ihn gesetzt: Für die Nachwuchskicker des TV Waltenhofen war Ottmar Hitzfeld - wie für viele Fußballfans - die Idealbesetzung für den vakanten Posten des Bundestrainers. Doch gestern sagte der Ex-Trainer des FC Bayern ab. Für die A-Jugendkicker Manuel Hübner (18), Simon Hefele (17), Thomas Franitza (16) und Florian Schuster (16) eine Enttäuschung. Bis zuletzt waren sie sich einig: 'Hitzfeld soll es richten.' Schließlich habe er als Trainer des FC Bayern München bewiesen, dass er aus schwierigen Charakteren eine Mannschaft formen kann.
Herz und Hitzfeld sind Trumpf Ähnlich wohl wie ihr eigener Trainer, Thomas Herz. Schließlich schafften es die Waltenhofener in ihrem Auftaktspiel beim Sparkassen-Cup den TSV Buchenberg nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:2 zu bezwingen. An der Nationalelf dagegen, haben sie einiges zu kritisieren. Dass die Deutschen bei der EM in der Vorrunde aussteigen, war abzusehen, meint Simon Hefele. Seine Begründung: 'Wir sind spielerisch zu schlecht drauf.' Die deutschen Kicker seien zu alt, zu gut bezahlt, 'dabei schaffen sie es ja oft nicht einmal, einen einfachen Doppelpass zu spielen.' Da müssten Jüngere ran, 'solche wie Schweinsteiger und Podolski', meint Manuel Hübner. Sein Kollege Florian Schuster erhofft sich ebenfalls, dass der nun weiter zu suchende Teamchef taktisch cleverer spielt. 'Drei Stürmer hätten ran müssen, neben Kuranyi auch Podolski und Klose.' Der 16-Jährige findet die deutschen Elitekicker insgesamt zu verspielt, 'die sollten mehr aufs Tor schießen.' Und vor allem: treffen. So wie die Portugiesen bei ihrem 2:1-Sieg im ersten Halbfinale gegen die Niederlande. Doch kann man von den deutschen Stürmern in absehbarer Zukunft Traumtore wie die von Ronaldo und Maniche erwarten? Da sind die Wahltenhofener skeptisch. Die 'Feinmotoriker' vermisst beispielsweise Thomas Franitza. Aber das sei halt bei den Deutschen schon immer so gewesen. 'Sie spielen kämpferisch, sind im Laufen stark.' Ballkünstler dagegen seien nicht in Sicht. 'Wie denn auch', meint der Waltenhofener Jungkeeper, 'wir haben's halt nicht im Blut.' Vielleicht würden mehr Fußball-Akademien mehr bringen, mutmaßt er. Außerdem müssten junge Spieler in der Bundesliga mehr Spielanteile erhalten. Für die WM 2006 im eigenen Land wünschen sich die Jugendlichen ein offensiv spielendes, junges Team, das es schafft, seine Torchancen zu verwerten. So wie die Waltenhofener beim 4:2 gegen Buchenberg.