Kempten (az). Die Zeiten, da man nach der Schulausbildung einen Beruf erlernte, der für das gesamte Arbeitsleben reichte, sind vorbei. Das musste auch Raisa Ruhl schmerzlich erfahren, als sie aus Kasachstan nach Deutschland kam. Die studierte Wasserbauingenieurin fand im regenreichen Deutschland keine Anstellung in ihrem Beruf. Als ein Zeitarbeitsvertrag nicht verlängert wurde, war für die allein erziehende Mutter der Punkt zur beruflichen Neuorientierung gekommen. Beim Roten Kreuz Oberallgäu hat Ruhl nun einen Pflegehelferkurs absolviert. Nach Abschluss der 140 Unterrichtseinheiten Theorie stand eine Prüfung an, ein zweieinhalbwöchiges Praktikum in einer Pflegeeinrichtung schloss sich an. Rotkreuz-Ausbildungsleiterin Silvia Rupp unterstrich bei der Übergabe der Zertifikate an die Teilnehmer des jüngsten Kurses, dass die kompakte Ausbildung den Einstieg in einen Beruf eröffne, der durch den Umgang mit Pflegebedürftigen jeden Tag eine besondere Verantwortung abverlange. Auch Somboon Beyer aus Thailand hat den Kurs gemacht.
Die gelernte Buchhändlerin arbeitete in Deutschland mit ihrem Mann als Malerin auf dem Bau. Die Kälte, die schwere Arbeit und die fehlenden sanitären Einrichtungen machten sie krank. Mit dem Zertifikat als Pflegehelferin erhofft sie sich jetzt einen Neuanfang, muss aber dabei auf ihre vierjährige Tochter Rücksicht nehmen. Bereits erste Erfahrungen Die 22-Jährige Sandra Gilbert hat bereits eine Ausbildung als Hauswirtschaftstechnische Helferin in der Tasche. Sie weiß, was im neuen Berufsumfeld auf sie zukommt, denn sie war bereits zeitweise in der Pflege tätig. Der nächste Pflegehelferkurs findet in der Zeit vom 2. Februar bis zum 27. März 2004 statt. Anmeldungen über den Info-Shop des Roten Kreuzes unter 0831/92252-0 oder per E-Mail aninfo@kvoberallgaeu. brk. de.