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Von der Bundeswehr bis Beate Uhse

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Von der Bundeswehr bis Beate Uhse

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    Sonthofer Textilvertrieb Wistatex beliefert Großabnehmer Neubau bezogen Von Stefan Binzer Sonthofen Ob Socken nato-oliv für die Bundeswehr, Pullover für die Deutsche Post, Unterwäsche für die Polizei, Frottee-Einlagen für Protesen oder Leder und Lack für den Erotic-Versand von Beate Uhse: Die Wistatex Gmb H ist gut im Geschäft mit einigen Großabnehmern. Dieser Tage hat die Firma ihr neues Büro- und Geschäftshaus mit Lagerhalle in der Sonthofer Hans-Böckler-Straße 78 bezogen. 2,6 Millionen Mark hat Geschäftsführer Peter Wiblishauser (45) in das neue Domizil gesteckt. Der Erste Spatenstich war erst vor sieben Monaten erfolgt. Jetzt steht der Komplex fix und fertig im rückwärtigen Teil der Hans-Böckler-Straße. Dass alles so flott über die Bühne ging, ist laut Wiblishauser ein großes Verdienst seines Vaters Xaver, der als ehemaliger Tiefbauamts-Leiter von Immenstadt sein Fachwissen während der Bauphase eingebracht hat. Peter Wiblishauser war bis Anfang 1995 Marketing-Leiter beim Kunert-Strumpfkonzern in Immenstadt. Danach machte er sich selbständig und gründete zusammen mit einem später ausgeschiedenen Kompagnon den Wistatex-Textilvertrieb. Zunächst hatte sich die Firma in den Räumen einer Waltenhofener Spedition eingemietet. Jetzt erfolgte der Umzug in den Neubau nach Sonthofen. Fertigung in Nachbarländern Fertigen lassen Wiblishauser und seine Frau Carmen (38), die ebenfalls leitend im Unternehmen tätig ist, die Textilien aus Kostengründen in den Nachbarländern Tschechien, Slowakei oder Italien.

    Dort kontrolliert ein Wistatex-Mitarbeiter die Qualität des Materials und kümmert sich auch um die Verpackung bis hin zu den codierten Aufklebern. An-schließend kommen die Textilien per Lkw in die Sonthofer Lagerhalle. Dort begutachten dann die Vertreter der Großabnehmer die Ware und ordern Socken oder T-Shirts palettenweise. Rund 95 Prozent der Kunden sitzen in Deutschland, der Rest vorwiegend in Österreich und der Schweiz. Unsere Hauptabnehmer sind zentral einkaufende Behörden wie Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, Technisches Hilfswerk, Länderpolizeien und dann der Fachhandel wie zum Beispiel ein großer Orthopädie-Versand, der Einlege-Tücher für Prothesen von uns bezieht, erklärt Wiblishauser. Die in Stuttgart ansässige Einkaufsstelle der Deutschen Post nimmt zum Beispiel vierteilige Sets für ihre Mitarbeiter von dem Sonthofer Unternehmen ab: Pullover, Polo-Hemd, atmungsaktive Fleece-Jacke und dazu passender Schal. Wistatex versteht sich nicht als reine Handelsfirma. Wie bei dem Auftrag der Post entwickeln Wiblishauser und seine sieben Mitarbeiter (darunter zwei Auszubildende) auch für andere Kunden das neue Outfit mit. Aber auch für Bekleidungsstücke für den Fach- und Versandhandel im Erotic-Bereich wird kreatives Gespür eingesetzt, betont der Sonthofer Unternehmer. Zweite Halle geplant Noch kann Otto-Normal-Verbraucher nicht bei Wistatex (Jahresumsatz 2000 rund 7 Millionen Mark) einkaufen. Dies könnte sich jedoch in absehbarer Zeit ändern: Wiblishauser plant bereits eine zweite Lagerhalle, eventuell mit Fabrikverkauf (in neuem Wirtschafts-Deutsch ein Factory Outlet Center). Das Grundstück dafür neben den gerade neu bezogenen Räumen gehört ihm schon.

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