Von Manfred Sendlinger |LindenbergDer neue Mann an der Seitenlinie des Fußball-Kreisligisten FC Lindenberg heißt Dieter Weinert und war bislang für den FC Kempten tätig. Der 39-Jährige ist Angestellter einer Speditionsfirma und lebt zusammen mit seiner Partnerin in Durach.
Seine ersten Sporen verdiente sich Dieter Weinert in der Fußballjugend des TSV Durach und des TSV Kottern. Dann wechselte er als Spielertrainer zu den Aktiven des ASV Hegge und spielte schließlich beim TSV Betzigau in der Bezirksoberliga (in etwa vergleichbar mit der württembergischen Landesliga).
Während seiner Zeit als Jugendtrainer coachte er zweieinhalb Jahre lang die B-Junioren des FC Kempten, ehe er im Mai 2007 Robert Lederle als Trainer der 2. Mannschaft des FC Kempten ablöste. Nach dem Weggang von Uwe Wegmann im Frühjahr dieses Jahres übernahm Weinert ? damals schon Wegmanns Stellvertreter ? das Bayernligateam des FCK. Er schaffte dabei ein Kuriosum: Während er mit der 1. Mannschaft abstieg, gelang ihm gleichzeitig mit der 2. Mannschaft der Aufstieg.
FCL-Vorsitzender Christian Felder ist froh über den Überraschungscoup, den der Verein mit Weinert gelandet hat: ?Mit ihm sehen wir unsere Zielvorgaben erfüllt: Er ist unbefangen, kommt nicht aus dem näheren Umfeld des Vereins und hat mit Sicherheit viele neue Ideen im Gepäck.? Dabei kam der Kontakt laut Felder kurzfristig zustande. Nach einem ersten Telefonat Anfang Juni wurde am 27. des vergangenen Monats nochmals telefoniert, einen Tag später war die Sache unter Dach und Fach. ?Ihn reizte es einfach, einmal das Fußballgeschäft im Württembergischen zu betreiben?, sagt Felder zu den Motiven des Durachers.
Dieter Weinerts erste Reaktion auf die Offerte aus der Hutstadt war ?Überraschung und Vorfreude?, erinnert er sich. Nachdem er von Christian Felder erste Informationen über die Mannschaft, die Liga und das Leistungsniveau erhalten hatte, machte Dieter Weinert schnell Nägel mit Köpfen. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, ein Bezirksligateam zu übernehmen, aber für Weinert steht ?nicht unbedingt die Liga, sondern die Trainerarbeit an sich? im Vordergrund.
Erst nachdem sich Weinert ein Bild von der Mannschaft gemacht hat, will er sich zum Saisonziel äußern: ?Es ist alles offen. Ich kenne zwar das Team nicht, aber ich denke, dass erst einmal die Aufbauarbeit im Vordergrund steht.? So sieht das auch Christian Felder.
?Es wird nicht von heute auf morgen gehen, die Zielvorgaben des neuen Trainers auch umzusetzen?, dämpft der FCL-Vorsitzende die Hoffnungen einzelner Fans auf einen sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Er hält seinem neuen Mann den Rücken frei: ?Wir geben ihm die Zeit, die er braucht.?