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Von den Anden ins Allgäu: Franz Trenkle (68) aus Pfronten ist verliebt in Alpakas

Tierisch

Von den Anden ins Allgäu: Franz Trenkle (68) aus Pfronten ist verliebt in Alpakas

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    Von den Anden ins Allgäu: Franz Trenkle (68) aus Pfronten ist verliebt in Alpakas
    Von den Anden ins Allgäu: Franz Trenkle (68) aus Pfronten ist verliebt in Alpakas Foto: Anja Lachenmayer

    'Wenn man den Tieren zu tief in die Augen schaut, dann verliebt man sich!', sagt Franz Trenkle mit einem Lächeln im Gesicht. Er und seine Frau sind Besitzer des Neukamelidenhofs 'Allgäu Alpaka' in Pfronten. Sie leben zusammen mit den Tieren auf dem Hof.

    Der frühere Sägewerker und Skilehrer besitzt nun schon fast sechs Jahre lang Alpakas. Zum ersten Mal kam er bei einer Südamerika-Reise mit ihnen in Kontakt und war fasziniert. Danach dauerte es jedoch eine Weile, bis er sich selbst Alpakas angeschafft hat. Die ersten Tiere kaufte er in Obermeitingen, danach züchtete er selbst. Heute leben 22 Tiere auf dem Hof: acht Hengste, zehn Stuten und momentan auch vier Fohlen. Jedes ist gechipt, hat einen Stammbaum und einen Namen.

    Auch dieses Jahr werden wieder vier bis fünf Fohlen erwartet. Doch genau sagen, welche Alpaka-Stute jetzt trächtig ist, kann Franz Trenkle nicht, trotz langer Trächtigkeit von fast einem Jahr. Man erkennt es erst sehr spät. Kommt das Fohlen nur einen Monat zu früh, ist es nicht lebensfähig!

    Haltung der Alpakas

    Alpakas werden in ganz Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien gehalten. Heimisch sind sie jedoch in Südamerika, unter anderem in den Anden, Peru und Chile. Doch auch das etwas rauere Klima im Allgäu kommt ihnen entgegen. Ein Grundstück am Haus mit Platz für Gehege und Stall für die Tiere sei optimal. Sonst brauchen sie frisches Wasser und Raufutter, Heu. Misten muss man nicht unbedingt jeden Tag. Ist das erledigt, schaut Franz Trenkle einfach, was die Tiere machen und ob sie gesund sind. Krankheiten erkennt man leider oft zu spät.

    Charakter

    Man merkt gleich, wie neugierig und doch distanziert die Tiere sind. Und auch Franz Trenkle bestätigt: Alpakas sind Flucht-Tiere, vergleichbar mit dem Pferd. Sie versuchen immer, eine Distanz zum Gegenüber zu halten. Aber das ist ja auch das Schöne, wenn man das Wilde im Tier noch beobachten kann!

    Sind die Tiere trainiert, kann man auch mit ihnen spazierengehen und Wanderungen machen. Doch eher mit den Männern, wie Franz Trenkle betont, sie ließen sich besser an der Leine führen.

    Bewollung

    Man erschreckt an der Weichheit und Menge der Wolle, so Franz Trenkle. Die Bewollung unterscheidet sich nach Werten: Eine Microfaser bis zum Qualitätswert 19 ist Baby-Alpaka, was bis zur vierten Schur anhalten kann. Danach ist die Wolle dichter und fester. Auch der Krimp, die Krümmung der Faser, ist ausschlaggebend für die Qualität der Wolle. Der Wert der Hengste ist stark von der Bewollung abhängig. So bringen manche Hengste bis zu sechs Kilo Rohwolle nach der Schur, Stuten hingegen teilweise nur 2,5 Kilo.

    Trenkle muss seine Alpakas einmal im Jahr scheren. Die beste Qualität der Wolle schickt er ein und der Hof bekommt fertige Strick-Wolle zurück, die man auch auf dem Hof kaufen kann. Dabei kann man sogar auswählen, von welchem Tier man Wolle möchte. Die restliche Wolle kommt als Befüllung in Bettdecken.

    Man kann die Tiere beobachten, wie sie sich auf der Weide bewegen und in der Sonne liegen. Ihnen scheint es auf dem Hof von Franz Trenkle sehr gut zu gehen. Auf die Frage, ob er das auch so sieht: Ich hoffe natürlich, dass sich die Alpakas hier im Allgäu sehr wohl fühlen - aber ich denke, ja, sagt er lachend.

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