Buchloe (lb). - Seit einigen Jahren schon erfreut sich das so genannte Frauenfrühstück als christlich-ökumenisches Projekt in Buchloe großer Beliebtheit. Auch heuer fanden sich, mittlerweile zum siebten Mal, wieder etwa 90 Frauen ein, um bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet miteinander ins Gespräch zu kommen. Das gemeinsame Singen neueren geistlichen Liedguts sowie ein Vortrag gehören ebenfalls zum festen Bestandteil eines Frauenfrühstücks. Das Organisationsteam - bestehend aus Margit und Lydia Hörmann, Karin Epp, Edith Bier sowie Petra Kößler - hatte wieder seit dem frühen Morgen für ein kulinarisch ansprechendes Angebot gesorgt. Ein Musikensemble aus Kerstin Jousma (Klavier), Marianne Mayer (Gitarre/Gesang) und Karin Böck lieferte außerdem den angemessenen musikalischen Rahmen. Als Referentin zum Thema 'Was tun, wenn's kracht - vom sinnvollen Umgang mit Konflikten' hatte man erneut die Diplom-Psychologin Andrea Mayer aus Kaufering gewinnen können, die bereits beim allerersten Buchloer Frauenfrühstück im Jahr 2003 zu Gast war. Unter die Lupe nahm die Referentin in ihrem Vortrag schließlich zunächst all die verschiedenen Verhaltensmuster, wie Menschen üblicherweise mit Konflikten umgehen - nicht ohne bei gewollten Übertreibungen ein Schmunzeln vom Publikum zu ernten. In den meisten Fällen seien Menschen jedoch bestrebt, Konflikte zu vermeiden, um sich vor Zurückweisung zu schützen. Die verschiedenen Mechanismen, mit denen das geschehe, reichten vom Beschwichtigen und Unter-den-Teppich-kehren über die anklagende Konfrontation bis hin zum Ablenken und Ausweichen. Besonders häufig seien gemäß statistischer Untersuchungen vor allem die beiden ersten Verhaltensmuster - das Beschwichtigen und die Konfrontation - mit 50 beziehungsweise 30 Prozent vertreten. Insgesamt werde Schmerz und Verletzung in Konflikten oft unangemessen ausgedrückt, schilderte Mayer. Ein 'Krach' gestalte sich häufig im Ping-Pong-System - als eine Art 'Verdrängung zu zweit'. Außerdem tragen laut Mayer viele Kontrahenten Altlasten mit sich herum, die verhindern, einmal eingeschliffene, aber falsche Wege der Konfliktlösung zu verlassen.
Nicht alles vermeiden Wie macht man es nun aber aus Sicht einer christlichen Psychologin richtig? Mayer betonte, dass Konflikte keinesfalls um jeden Preis vermieden werden sollten, sondern sich - bei richtiger Handhabung - sogar als 'Wachstumsknoten' für eine Beziehung erweisen könnten. Wichtig sei es dabei, neben der grundsätzlichen Fähigkeit zur Abgrenzung auch Empathie - ein Sichhineinfühlen in die fremden Bedürfnisse - zu entwickeln. Ziel einer fruchtbaren Auseinandersetzung sei es, widerstrebende Bedürfnisse, Wünsche, Interessen und Bestrebungen offen zu benennen, um dann sich selbst und den anderen auf klare Abmachungen fest zu legen.'Alte Vorwürfe aus dem Archiv der Beziehung gehören dabei über Bord geworfen, um für beide Partner eine gleichermaßen als Gewinn empfundene Lösung zu finden', so Mayer. Sinnlich ansprechend zusammengefasst wurden die Thesen der Psychologin abschließend in einer Bild-Musik-Meditation, die von den Frühstücksgästen durchwegs positiv aufgenommen wurde.