Eine mehr als 500-jährige Geschichte hat das Krankenhauswesen in Marktoberdorf. Mit der Errichtung einer Art Bürgerspital nahm sie im Jahr 1501 ihren Anfang. 'Seelhaus' nannten die Oberdorfer damals das Haus an der Hinteren Gasse (heute Meichelbeckstraße), das nicht nur Kranke, sondern auch Bedürftige aufnahm. Unterhalten wurde das Seelhaus durch die Seelhausstiftung, die die Gemeinde ins Leben gerufen hatte. 1656 wurde an gleicher Stelle ein neues Seelhaus errichtet. Es wurde 1846 wegen Baufälligkeit abgerissen, das Grundstück an die Familie Kuhn verkauft. Ein neues, drittes Gebäude entstand im Jahr 1851 an der Ruderatshofener Straße (heutiger Nordflügel des Landratsamtes) und wurde 'Lokal-Armen- und Krankenhaus' genannt.
Am 13. April 1852 wurde der nach den 'Direktiven der Königlichen Regierung' ausgearbeitete Entwurf über die Organisation der Distriktkrankenanstalt in Kraft gesetzt: Dies ist die eigentliche Geburtsstunde des Marktoberdorfer Krankenhauses.