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Vom Norovirus bis zur Explosion

Resümee

Vom Norovirus bis zur Explosion

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    Vom Norovirus bis zur Explosion
    Vom Norovirus bis zur Explosion Foto: Johann Stoll

    Unglücksfälle mit einer Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten sind es, bei denen die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) im Raum Kaufbeuren/Ostallgäu alarmiert wird. Immerhin neun Einsätze mit diesen Kriterien gab es im abgelaufenen Jahr, so die Bilanz von Werner Seibt, Vorsitzender des Kreisverbandes Kaufbeuren/Ostallgäu der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Seine Hilfsorganisation stellt zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) in der Region die Mitglieder für diese Aufgabe.

    Viele Ereignisse im August

    "Besonders stressig war der August", weiß Seibt zu berichten. "Da ging es Schlag auf Schlag für die UG-SanEL." Es begann mit der Evakuierung eines Jugend-Zeltlagers in Hopferau. Der Fall - es handelte sich um eine Norovirus-Infektion - hatte überregional für Schlagzeilen gesorgt. Von den 60 Teilnehmern musste etwa die Hälfe ins Krankenhaus. Der Einsatz begann bereits nachts, die Unterstützungsgruppe Ostallgäu Süd war damit beschäftigt. Am Vormittag stellte sich schließlich die Frage einer Ablösung. Aus Kaufbeuren startete deshalb die UG-SanEL, um die Abwicklung weiter zu führen. Ein weiteres Ereignis erweckte nur zwei Tage später große Aufmerksamkeit: Die Explosion in einer Biogas-Anlage in Ruderatshofen. Wiederum nur vier Tage nach diesem Einsatz eilten die Helfer wieder in den Süden des Ostallgäus.

    Ein Hotelbrand in Füssen war der Anlass. Rund 70 Hotelgäste mussten evakuiert werden, nachdem im Keller der Herberge aus unbekannter Ursache Wäsche Feuer gefangen hatte.

    Nach einigen Tagen Verschnaufpause war es schließlich Wasserstoffperoxid, das bei einem Unternehmen im Kaufbeurer Gewerbepark austrat. Da Dämpfe des Stoffes ätzend wirken können, wurde vorsorglich auch die Sanitätseinsatzleitung alarmiert. Der Feuerwehr gelang es, den Stoff zügig zu verdünnen, wodurch die Gefahr gebannt werden konnte. Am dritten Tag nach diesem Einsatz war es wiederum ein Reizstoff, der zum fünften Einsatz im August führte. Dieses Mal hatten Arbeiter an einer Baustelle in Oberbeuren merkwürdigen Geruch festgestellt. Die betroffenen Arbeiter wurden ins Klinikum zur Untersuchung gebracht.

    Bestens bewältigt

    Die außergewöhnliche Anhäufung von Alarmierungen sei aber trotz Urlaubszeit bestens bewältigt worden, so der DLRG-Vorsitzende und Sprecher der Unterstützungsgruppe, der den freiwilligen Mitarbeitern für ihr Engagement dankte.

    Rund um die Uhr

    Die Unterstützungsgruppe steht das ganze Jahr über und rund um die Uhr in Bereitschaft und wird bei Bedarf durch die Integrierte Leitstelle Allgäu zum Einsatz gebracht. Es steht ein Einsatzleitfahrzeug zur Verfügung, das mit modernen Kommunikationsmitteln und EDV ausgestattet ist. Der Dienst wird ausschließlich ehrenamtlich geleistet.

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