Vom Bauernhof zum Skiweltcup-Ort: Die Gemeinde Ofterschwang hat über die Jahrhunderte eine ereignisreiche Geschichte durchlaufen. Nachzulesen ist diese in der neuen Ofterschwanger Ortschronik. Chronist Dr. Hermann Weizmann hatte zwei Jahre Material zusammengetragen, etliche Gespräche geführt mit Vereinen ebenso wie mit Privatpersonen, geforscht und seine Erkenntnisse auf 224 Seiten niedergeschrieben. Sechs bis zehn Stunden am Tag habe er an dem Werk gearbeitet - auch am Wochenende, erzählt der 71-Jährige.
Das Ergebnis präsentierte er vor geladenem Publikum im Gästeamt. Mit großer Ausdauer habe bereits Altbürgermeister Hans Bader Bildmaterial und Erkenntnisse gesammelt und niedergeschrieben, betonte Bürgermeister Alois Ried und fügte an: Viel zu früh sei er verstorben und habe sein Werk nicht mehr
vollenden können. "Nur wer seine Heimat kennt, kann sich mit ihr identifizieren", betonte Weizmann. Wie der Autor erläuterte, wurde Ofterschwang im Jahr 1190 erstmals erwähnt - damals erwarb die Kirche hier einen Hof.
Neben der Historie hat er Schwerpunkte auf die Ausdehnung der Ortsteile, die Entwicklung der Landwirtschaft, des Tourismus und der Vereine gelegt. Zudem zeigt er anhand zahlreicher Fotografien auf, welche Gebäude einst in Ofterschwang standen - und zum Teil noch heute stehen.
Karten veranschaulichen, wie der Hauptort und die Ortsteile sich mit der Vereinödung veränderten. Der Ackerbau wich später Wiesen. Ein wichtiges Kapitel laut Weizmann sind zudem die Alpen. Zunächst dienten diese der Viehweidung und Heugewinnung, später wurden sie in Sennalpen umgewandelt. Übrig geblieben ist im Gemeindegebiet - neben zahlreichen Galtalpen - nur die Sennalpe Gschwend.
Schon früh kamen zudem erste Urlauber nach Ofterschwang - ein wichtiger Beleg für Weizmann ist eine Postkarte aus dem Jahr 1876. Richtig in Schwung kam der Fremdenverkehr dann in den 30er Jahren - um das Jahr 1934 entstand der erste Prospekt. Wesentlich zur weiteren Entwicklung trug die Hörnertour bei, Tourengeher kamen damals eigens mit "Skizügen" aus Augsburg oder Ulm ins Allgäu. Der Bau des Schlepplifts folgte - heute ist Ofterschwang laut Weizmann Weltcuport und in weiten Teilen Deutschlands bekannt.
Verkauf: Die Chronik Ofterschwang ist im örtlichen Gästeamt erhältlich und kostet 25 Euro.