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Vom Ministrant zum kirchlichen Dienst

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Vom Ministrant zum kirchlichen Dienst

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    Füssen (reh). - Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes hat Bischof Walter Mixa im Hohen Dom in Augsburg die neuen pastoralen Laienmitarbeiter nach bestandener zweiter Dienstprüfung in den Dienst der Diözese entsandt. Mit dabei war Alexander Ginter, ein Füssener, der inzwischen in Mindelheim wohnt. Geboren 1974 in Füssen als Ältestes von vier Geschwistern, verbrachte Ginter seine Kindheit in Füssen und Roßhaupten. Seine kirchliche Laufbahn begann er als Ministrant in der Stadtpfarrkirche St. Mang. Als Jugendlicher engagierte er sich in der Pfarrband der Stadtpfarrei Zu den Acht Seligkeiten, war dann Gründungsmitglied der 'Mangos', der Band der Pfarrei St. Mang. In Stadtteam, Dekanatsrunden, Frühschichten, Jugendgebeten oder Radwallfahrten nach Flüeli erlebte und lernte er früh, was es heißt, sich aktiv in die Kirche einzubringen und selbst Verantwortung für Gruppen zu übernehmen. Ein prägendes Jahr für ihn war seine Zeit als Austauschschüler in Costa Rica. Die Art von Katholizismus dort beeindruckte ihn tief. In einem Umfeld, in dem das Leben nicht immer einfach ist, erlebte er, wie das Glauben den Alltag prägte, wenn etwa die Großmutter die Küchengespräche wie selbstverständlich mit Bibelzitaten würzt. Nach einem Einser-Abitur am Gymnasium Hohenschwangau stand Ginter vor der Entscheidung, seinen naturwissenschaftlichen Vorlieben und Fähigkeiten etwa in die Luft- und Raumfahrttechnik zu folgen. Um jedoch nicht vor dem Computer zu landen, sondern mit Menschen arbeiten zu können, entschloss er sich für ein Doppelstudium der Theologie und Sozialpädagogik in Benediktbeuern, wo sein Onkel Professor Dr.

    Hubert Jall als Dozent tätig ist. Die Praktikumssemester für die Sozialpädagogik absolvierte er in einer Heilpädagogischen Tagesstätte in Bamberg. Nach dem Diplom wechselte er zum Abschluss seiner theologischen Studien nach Innsbruck. Dort arbeitete er in einem Jugendzentrum der Jesuiten mit und schloss 2003 mit dem Doppelmagister in Theologie und Religionspädagogik ab. Im gleichen Jahr trat er als Pastoralassistent in Weiler in den Dienst der Diözese Augsburg. Nach der verkürzten Assistentenzeit legte er heuer seine zweite Dienstprüfung ab und trat mit der Aussendung seine neue Stelle bei der Katholischen Jugendfürsorge in Augsburg an, als Seelsorger in einer Jugendhilfeeinrichtung und im Religionsunterricht. Daneben wird er sich einem Forschungsauftrag widmen. In Benediktbeuern bei Prof. Dr. Martin Lechner, am einzigen Lehrstuhl für Jugendpastoral in Deutschland, wird er sich mit dem Thema 'Religion in der Jugendhilfe' beschäftigen. Einen wesentlichen Anteil an der Berufswahl von Alexander Ginter hatten seine Eltern. Bereits von Kindesbeinen an nahmen sie ihn mit auf Jugendwallfahrten, zu Dekanatsrunden und zu Veranstaltungen der Ehe- und Familienseelsorge. Später war Ginter dann selbst Mitglied der Dekanatsrunde der Jugendseelsorge in Füssen oder arbeitete bei der Ehe- und Familienseelsorge mit. Als beim Gottesdienst die Kandidaten mit Namen aufgerufen werden und mit ihrem 'Hier bin ich!' vor die Altarstufen des Domes treten, waren Inge und Christian Ginter besonders gerührt und auch ein wenig stolz. Sie sind zufrieden mit der Berufswahl ihres Sohnes, denn 'er hat auch in Lebenskrisen immer Halt im Glauben gefunden.' Dabei weiß Inge Ginter, selbst Religionslehrerin in Füssen, Schwangau und Roßhaupten, dass das 'kein leichtes tägliches Brot ist, weil der Glaube heute nicht mehr selbstverständlich ist'.

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