Knapp ein Jahr ist es jetzt her, dass Stephanie Schwarz das kleine Rehkitz "Evi" aufgenommen hat. Ein Jäger kam im Juni 2017 in die Tierklinik nach Blaichach, wo Schwarz arbeitet. Er erzählte von einem Rehkitz, das ihm ein Urlauber vorbei gebracht hatte und fragte, ob sie ihm helfen können. Sofort erklärte sich Stephanie Schwarz bereit, das Tier bei sich aufzunehmen. Vier Monate lang zog sie Evi zuhause mit der Flasche auf. Ende September brachte sie es dann in ein Außengehege in der Nähe von Ofterschwang. Dort sollte sich das junge Reh an die Naturgeräusche, den Wald und das Alleinsein gewöhnen. Nach einem Monat wurde das Gehege dann geöffnet und Evi konnte kommen und gehen wann sie wollte. Seitdem lebt das junge Reh in dem Waldstück. Es hat sich an die Natur und die Freiheit gewöhnt. Zur Sicherheit wurde das Reh damals mit einer gelben Ohrenmarke versehen, dass man es wieder erkennt und der Jäger es nicht schießt. Inzwischen wurde Evi auch schon öfter zusammen mit anderen Rehen gesehen. Wie die anderen Tiere ist sie sehr scheu und hält sich von Menschen fern. Außer von ihrer Ziehmutter Stephanie Schwarz. "Sie erkennt mich am Ruf und am Geruch. Immer wenn ich gerade Zeit habe, gehen wir zusammen durch ihr Revier. Wir entdecken neue Leckerbissen, die gerade wachsen, springen über Holzstämme oder rennen vor Geräuschen weg. Ich hänge sehr an diesem Rehkitz. Muttergefühle habe ich aber nicht", erzählt die Tierpflegerin.
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