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Vom Landwirtschaftsdirektor

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Vom Landwirtschaftsdirektor

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    zum 'Winzergehilfen' Früherer Amtsvorstand und Schulleiter arbeitet viel im Garten Kempten (is). Ein Vierteljahrhundert leitete er Landwirtschaftsamt und -schule in Kempten ­ jetzt ist Eugen Walser schon wieder 17 Jahre im Ruhestand. Doch einen Bruch hat es nicht gegeben. 'Die Verbindung zu Bauern besteht nach wie vor', berichtet der Landwirtschaftsdirektor i. R. , und seine Frau Doris verrät: 'Sie hängen noch wahnsinnig an ihm, vor allem die ehemaligen Schüler.'

    In der Pension hat der heute 82-Jährige, der zahlreichen Landwirten vor allem als bürgerfreundlicher Behördenleiter und Förderer der Althofsanierung in Erinnerung ist, zunächst einmal eine Chronik 'seiner' früheren Schule geschrieben. Weiterhin geht er zu Versammlungen der 'Ehemaligen', verfolgt die örtliche Kommunalpolitik 'und alles, was mit dem Bauernstand zusammenhängt', und besucht, obwohl kein Freund von Wirtschaften, Stammtische des Corpsphilisterverbandes Allgäu und der Pensionisten des Landwirtschaftsamtes. Wichtig ist ihm die Lektüre von Zeitungen ('Die AZ fresse ich'), als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schwäbischer Volkstumsgruppen prüft er dort die Kasse.

    Walser, der 30 Jahre als Geschäftsführer der Bezirkszuchtgenossenschaft Kempten/Oberallgäu tätig war und die Probleme der Allgäuer Tierzucht aus nächster Nähe kennenlernte, pflegt auch diesen Bereich. In der Tierarztpraxis seiner jüngsten Tochter und deren Mann in Steingaden (Oberbayern) ist er 'Mädchen für alles', ob es jetzt um das Festhalten von Tieren oder Ordnen von Besamungscheinen geht.

    Und dann engagiert sich der Agrarfachmann im 2000 qm großen Garten seiner Frau, wo Obst, Gemüse und Blumen ('Wir sind reine Selbstversorger') angebaut werden. Neueste 'Errungenschaft' ist dort ein kleiner Weinberg. 'Er wächst wunderbar', freut sich der 'Winzergehilfe' und hofft, im nächsten Jahr erstmals blaue und weiße Trauben ernten und Müller-Thurgau keltern zu können. 'Ich hab\' von Weinbau keine Ahnung', räumt Walser ein ­ 'und ich hab\'s aus dem Buch', gibt seine Frau zu. Der schwerstbeschädigte ehemalige Frontoffizier, der mehrere Operationen überstanden hat, wundert sich, dass er die Gartenarbeit körperlich noch schafft. Aber sie bringt ihm 'frische Luft und Bewegung'.

    Fußball mit dem Enkel

    Im Winter bietet diese Vorteile das Skifahren. 'Heimat' der Eheleute Walser ist dann der 'Eschachgletscher', der Schwärzenlift in Eschach , ihr weitestes Ziel. 'Im vergangenen Winter waren wir 46-mal oben', schwärmt die Frau. 'Haupttätigkeit und Lebensinhalt' aber sei die Beschäftigung mit den fünf Enkeln. Opa Walser bringt seinen Lieblingsenkel Stefan und dessen Freunde zu Fußballspielen und verfolgt sie dann auch fachmännisch. 'Die beiden sind unzertrennlich', schmunzelt die Oma. Was macht eigentlich Eugen Walser?

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