Füssen (lck). - Beste Stimmung herrschte beim Politischen Aschermittwoch der Füssener SPD im 'Bräustüberl'. Den rein politischen Teil übernahm der Landtagsabgeordnete Herbert Müller, der vor allem auf die Irak-Krise und den bevorstehenden Landtags-Wahlkampf einging. Die Unterhaltung kam von den 'Rotkehlchen', Walter Gößler und Kulturbeutel, alias Dirk Lehnberg und Gottfried Schmid-Lindner. Parteipolitisch farbgerecht in roter Schürze zapfte die Landtags-Kandidatin Ilona Deckwerth das Fass Freibier an, bevor es politisch in die Vollen ging. Herbert Müller setzte zuerst die Irak-Krise in den Mittelpunkt seiner Rede. Er habe hohen Respekt vor den USA. Jedoch setze er die dortige Regierung nicht mit den Menschen und dem Land gleich. Krieg sei das allerletzte Mittel. Bis dahin, bis Bomben fallen und Menschen getötet werden, müssten allerdings alle anderen Mittel ausgeschöpft werden, sagte Müller unter großem Beifall. Man dürfe nicht müde werden das klar zu machen. Deshalb könne man froh sein, dass an der Spitze Deutschlands eine Regierung stehe, die gerade auch gegen Freunde bedacht diese Haltung durchsetzen wolle. Und diese Politik von Bundeskanzler Schröder sei es, die immer mehr an Zustimmung gewinne, stellte der SPD-Bezirksvorsitzende fest. Es sei klar, dass Stoiber im Landtagswahlkampf über Themen reden werde, die mit Bayern nichts zu tun haben, meinte Müller.
Dieses Ablenkungsmanöver dürfe jedoch gerade die Schwaben-SPD nicht durchgehen lassen. Die 'Glanzzahlen' Stoibers seien gelogen und gelten vor allem für Oberbayern. Wer SPD wähle, tue etwas für Schwaben. Die CSU sei dagegen müde und ausgelaugt. Der Ministerpräsident habe das Tafelsilber verkauft. Darüber ließe sich streiten. Jedoch fragte sich der SPD-Abgeordnete, warum bei 14 Prozent Bevölkerungsanteil nur 3,5 Prozent der Erlöse in Schwaben gelandet seien. Vom unbeugsamen Widerstand gegen die Schwarzen nach dem Vorbild von Asterix sangen die 'Rotkehlchen': Ilona Deckwerth, Brigitte Müller-Protschka und Lothar Schaffrath präsentierten nach dem Ketchup-Song 'Wir sind rot in Allgallien' und landeten damit einen Ohrwurm im 'Bräuhaus'. Walter Gößler hatte eine Handpuppe, den Hornvogel, mitgebracht und machte sich seine satirischen Gedanken. So hatte der Vogel gehört, dass sich Bürgermeister Christian Gangl für 'Wetten, dass' angemeldet habe. Mit einem größeren Spagat als der Turnweltmeister wolle er dort gewinnen: Vom Kurhaus bis zum Wohnhaus Ganseneders im Füssener Westen. Als Geschenk für Gerhard Schröder gab er Ilona Deckwerth eine symbolische 'glasklare Linie' mit. Damit er diese nicht verliert, wird diese über Ministerin Renate Schmidt bei der Verleihung der Roten ASF-Rose an den Kanzler weitergeleitet. Zum Schluss stand Unterhaltung von Kulturbeutel auf dem Programm. Die beiden Kabarettisten trafen den richtigen Ton und durften nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne. Sie begeisterten das Publikum mit Liedern wie 'Dummschwätzer der Nation' oder 'Krüger-Randgruppen' in Anklang an Steuerflüchtlinge.