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Vom Geschenk zum Schafhof

Immelstetten / Buchloe

Vom Geschenk zum Schafhof

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    Vom Geschenk zum Schafhof
    Vom Geschenk zum Schafhof Foto: boxler

    Hund Trixie sowie die beiden Hausschweine Klara und Rufus haben im wahrsten Sinne des Wortes Schwein gehabt. Die Drei müssen im Gegensatz zu den meisten anderen "Bewohnern" von "Tonis Schafhof" keine Angst vor der Schlachtbank haben. Insgesamt rund 600 Tiere leben auf dem weitläufigen Gelände von Marianne (52) und Anton Dempf (56) in Immelstetten, einem Ortsteil von Markt Wald.

    Seit neun Jahren kommt Marianne Dempf Woche für Woche zum Buchloer Bauernmarkt und bietet dort ihre Produkte an, die aus eigener Schlachtung und Verarbeitung stammen. "Im nächsten Jahr feiern wir also zehnjähriges Jubiläum in Buchloe", erzählt Anton Dempf. Die Atmosphäre in der Gennachstadt sei sehr gut. "Mir gefällt der Buchloer Bauernmarkt", sagt Marianne Dempf. Das langjährige Konzept des Familienunternehmens sei die naturnahe Bewirtschaftung des Betriebes, was von den Kunden sehr gut angenommen werde. "Die Kunden sind sehr freundlich, kommen immer wieder und empfehlen uns weiter." Wenn seine Frau am Freitag und Samstag auf den Bauernmärkten in Schwabmünchen und Buchloe unterwegs ist, kümmert sich der 56-Jährige um den Hofladen in Immelstetten, den die Dempfs 2005 erweitert und modernisiert haben.

    Anton Dempf hat urspünglich eine Lehre zum Kraftfahrzeugmechaniker gemacht. 1980 bekam der gebürtige Immelstettener zum Geburtstag ein Schaf mit einem Lamm geschenkt - das war der Start von "Tonis Schafhof". 1985 begannen die Dempfs mit der Vermarktung von Lammfleisch direkt ab Hof. Der 56-Jährige legt Wert darauf, dass er nicht Händler, sondern Direktvermarkter ist. Auf "Tonis Schafhof" tummeln sich - der Name ist eigentlich irreführend - Schafe, Rinder, Puten, Gänse, Enten und Hähnchen. So unterschiedlich wie die Tiere ist auch das Angebot der Dempfs. Rind-, Kalb-, Lammfleisch, Geflügel, verschiedene Wurstsorten, Schafschinken und Schaf-/Ziegenkäse stammen aus eigener Schlachtung und Verarbeitung. "Lediglich Schweinefleisch kaufen wir zu", erklärt Marianne Dempf.

    "Die Schweine kommen von einem ausgesuchten Betrieb aus der Region und werden wie früher auf Strohhaltung großgezogen und erhalten überwiegend Futter aus der eigenen Getreideerzeugung." Außerdem verkauft das Ehepaar im relativ großen Hofladen und auf den Märkten in Buchloe und Schwabmünchen auch hausgemachte Nudeln, Schafwollprodukte wie Seife sowie Lammfelle, Teppiche und Decken. Raritäten sind Seifen und Schokolade aus Schafsmilch sowie Badezusätze aus Schafsmolke.

    Reiner Familienbetrieb

    Bei "Tonis Schafhof" handelt es sich um einen reinen Familienbetrieb. Das Ehepaar Dempf hat drei Söhne. Norbert und Stefan sind seit 2003 fester Bestandteil des Unternehmens. Stefan Dempf ist Metzgermeister und somit für die Schlachtung und Verarbeitung der Wurst- und Fleischwaren zuständig.

    Norbert Dempf kümmert sich überwiegend um die Schafzucht mit derzeit etwa 300 Muttertieren und rund 150 Lämmern. Der dritte Sohn, Manfred, ist Projektleiter. "Aber auch er packt mit an, wenn Not am Mann ist", erzählt Marianne Dempf.

    Bis zu 14 Stunden am Tag sind die Dempfs auf den Beinen. Die Woche ist klar strukturiert. Am Montag wird geschlachtet, der Dienstag ist frei. Am Mittwoch ist der Laden geöffnet; das Fleisch muss zerlegt werden. Am Donnerstag wird gewurstet. Am Freitag und Samstag ist der Hofladen geöffnet und Marianne Dempf ist auf den Bauernmärkten unterwegs.

    Eine kleine Auszeit gönnt sich das Ehepaar aber: "Einmal im Jahr Urlaub muss sein." Heuer war aber für eine Reise keine Zeit. "Wir mussten noch viel für das traditionelle Hoffest vorbereiten, das am 11. und 12. September stattfindet."

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