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Vom Geheimnis der Berufung

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Vom Geheimnis der Berufung

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    Waal | evb | 'Diakon - das ist eigentlich ein Weg', sagt Hermann Neuner. Denn seine bevorstehende Weihe zum 'Ständigen Diakon' werde nur eine wichtige Station auf dem 'Weg der lebenslangen Weiterentwicklung' sein. 'Ständig' bedeute in diesem Zusammenhang, dass er im Amt des Diakons bleibt und nicht etwa eine Laufbahn als Priester anstrebt. 'Eine Entscheidung fürs Leben', betont Neuner.

    Der katholische Glaube spielte im Leben des heute 55-Jährigen schon immer eine wichtige Rolle. Neuner wurde in Bamberg geboren und wuchs in einer katholischen Familie auf. 'Ich hatte das Glück, auf meinem Lebensweg nie den Kontakt zur Kirche zu verlieren.'

    Durch seine Arbeit bei der Bundeswehr verschlug es Neuner zuerst nach Kaufbeuren, dann nach Landsberg und später nach Erpfting. 'Dort hatten wir riesiges Glück: Wir durften ins Pfarrhaus einziehen', erzählt er. In Erpfting und später auch in Waal - wo er ab 1991 mit seiner Familie lebte - war Neuner Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. In Waal habe er sich gleich wohl gefühlt. 'Natürlich haben mich die Passionsspiele beeindruckt, bei denen ich auch schon mitgewirkt habe.'

    Warum er sich für das Amt des Diakons entschieden hat? 'Das ist das Geheimnis der Berufung', meint Neuner. Ein ausschlaggebendes Erlebnis habe es nicht gegeben. 'Es gab eher mehrere kleine Begebenheiten, die mich bewegten.' So habe er einmal eine Familie besucht, in welcher der Vater schwer krank war. Der Mann habe ihn begrüßt mit den Worten: Schön, dass Du da bist. 'Da wurde mir bewusst, wie sehr sich Kranke oder Ältere über Besuch freuen', so Neuner.

    Um Diakon werden zu können, musste er zunächst ein zweijähriges Fernstudium der Theologie absolvieren und über vier Jahre an einer speziellen Ausbildung teilnehmen. Als Diakon sei es dann seine Aufgabe, für 'arme Menschen im weiteren Sinne' da zu sein. Damit sind Trauernde, Kranke oder Menschen mit Behinderung gleichermaßen gemeint. Zudem werde er in der Messe assistieren und bei Bedarf Wortgottesdienste, Taufen, Trauungen und Beerdigungen übernehmen. Gespannt ist der dreifache Vater darauf, wie die Waaler ihn als Diakon annehmen werden. 'Natürlich werde ich auch selbst die Augen offen halten, wo ich gebraucht werde.'

    Ein wenig nervös ist er vor der Weihe: 'Vor allem, weil fast meine ganze Verwandtschaft anreisen wird. Und aus Waal fährt sogar extra ein Bus nach Augsburg.' Andererseits ist er natürlich gerührt ob so viel Anteilnahme und Interesse.

    Am Samstag um 9.30 Uhr wird Neuner im Augsburger Dom mit sechs weiteren Männern von Diözesanbischof Dr. Walter Mixa zum 'Ständigen Diakon' geweiht. Am Sonntag finden die Installierung von Pfarrer Christoph Rieder und die Einführung von Diakon Hermann Neuner durch Dekan Reinhold Lappat statt. Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr in St. Anna.

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