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Vom Eschacher Weiher nach Kempten

Schlangenbach

Vom Eschacher Weiher nach Kempten

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    Vom Eschacher Weiher nach Kempten
    Vom Eschacher Weiher nach Kempten Foto: MONIKA ROHLMANN

    Der historische Schlangenbach in Kempten ist seit der Offenlegung am Hildegardplatz wieder im Gespräch. Wie berichtet war während der archäologischen Untersuchungen zu der Platzumgestaltung ein Teil des ehemaligen Baches offengelegt worden. Zuletzt war das Gewässer an dieser Stelle im 17. Jahrhundert in Funktion gewesen. Dabei geht die Geschichte des Baches zurück bis in das 12. Jahrhundert. Er gilt als erste große 'Fernwasserversorgungsanlage'.

    Professor Dr. Karl Thiere referierte jetzt im Rahmen des DW-Plausches über Herkunft und Entwicklung des Wassersystems, das sich als Bach – und stellenweise als Kanal – vom Eschacher Weiher bis hin zum Eggener Weg seinen Lauf bahnte. Thieres Begeisterung für den historischen Bach entsprang aus einer Laune heraus: Als er in Memmingen arbeitete, hörte er von den Kollegen stets vom Memminger Stadtbach.

    Zwar hatte er den Kemptener Schlangenbach noch als Bub in Erinnerung – beispielsweise im Bereich der Pulvermühle – aber 'irgendwie war er aus dem Stadtbild entschwunden'. Von den Kollegen angestachelt, recherchierte Thiere und stieß auf die interessante Geschichte vom Schlangenbach. Inzwischen ist dieser seit 2001 symbolisch als dünnes Rinnsal entlang der Residenz wieder sichtbar gemacht worden und von dort schlängelt er sich hin zum Mühlrad und mitten durch die Gerberstraße.

    Bereits im 12. Jahrhundert soll der Wiesbach – aus Steufzgen kommend – durch Stollen in die Stadt geleitet worden sein.

    Denn: 'Die Iller war seinerzeit ein reißender, ungezügelter Fluss, die Handwerker benötigten aber für ihre Arbeiten neben der Handkraft noch einen anderen Antrieb', erklärte Thiere vor rund 30 interessierten Besuchern.

    In der Calgeer-Anlage am Ring gibt es heute noch ein Mühlrad und eine Karte, die den Weg des Schlangenbaches vom Blender in die Stadt beschreibt. Dabei wechseln das natürliche Bachbett und Kanalstollen immer wieder ab. In diesem Zusammenhang wurde auch 1494 der Stadtweiher angelegt. Die Genehmigung dafür stellte Kaiser Friedrich III aus.

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