Urlaubszeit, das öffentliche Leben auf Sparflamme geschaltet, nicht viel los. Aber im Günztal, da rührt sich was. Das Freischießen in Obergünzburg lockt das Publikum derart an, dass fast jeden Abend das Festzelt auf der Rössle-Wiese rappelvoll ist. Auch sportlich gesehen sei das Freischießen bisher ein Erfolg, bilanzieren Schützenmeister Wolfgang Heinold von der veranstaltenden Guntia und FSG-Schützenmeister Max-Josef Schwarzer.
In der Verbindung zwischen Schießen und Feiern sieht Heinold eine ideale Kombination. Viele Schützen zielten zunächst ins Schwarze und ließen den Abend anschließend im Festzelt ausklingen. 'Das macht die Veranstaltung wieder populär.' Aber das sei es nicht allein. Vielmehr passe offenbar das Angebot. Vor allem die Jugend nehme dieses zahlreich an. Als Beispiele nannte er die 'Troglauer Buam', zu deren Auftritt sogar Besucher abgewiesen werden mussten, oder die 'Alpenmafia', für die der Eintritt frei war. Für die 'Lederrebellen' am Freitag und ebenso für die 'Schwindligen 15' am Samstag erwartet er erneut ein volles Haus. Nicht minder gut habe der Altennachmittag und der Tag der Betriebe gefallen.
Viel Lob habe die Guntia für den Festumzug am Sonntag erfahren. Zur 90. Auflage des Freischießens 'haben wir ein paar Vereine mehr eingeladen', sagt Heinold. Bei idealem Umzugswetter säumten mehr Zuschauer als sonst die Straße. 'Es war ein sehr, sehr schöner Umzug', urteilt Heinold. Eine Einschätzung, die Schwarzer teilt: 'Er war sehr festlich.'
Aus sportlicher Sicht fällt die Zwischenbilanz der beiden nicht minder gut aus. Seitdem vor drei Jahren das Schießen auf dem Auflagebock eingeführt worden ist, ziehe es auch die Älteren wieder an die Schießstände, sagt Heinold. Ein Blick auf die Teilnehmerliste gibt ihm recht: Dort ist Max Bauer aus Obergünzburg mit 86 Jahren als der Älteste geführt. Bis Mittwochabend verzeichnete die Guntia 162 Aktive.
'Damit sind wir im Soll.' Ziel sei es, die Marke von 250 und damit erneut eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr zu erreichen.
Die Resultate selbst seien sehr ordentlich. Einige Serien mit dem Maximum von 100 Ringen bei zehn Schüssen verbuchten die Auswerter. Beim Schießen auf die Festscheibe trafen ein paar Schützen bereits einen Zehnteiler und besser. Trotzdem ist der Wettbewerb noch längst nicht entschieden. 'Da geht noch was', ist sich Heinold sicher.
'Noch Luft nach oben'
'Sehr zufrieden' ist FSG-Schützenmeister Schwarzer mit dem bisherigen Verlauf. Die Abkehr vom Schießen am Nachmittag und stattdessen eine weitere Öffnung der Stände am Abend wirke sich positiv aus. 'Insgesamt wollen wir die 100 schaffen.' Auch bei den Ergebnissen 'ist noch Luft nach oben'. Zeit, auf Jagd nach wertvollen Preisen zu gehen, bleibt noch. Erst am Sonntagmittag heißt es: 'Feuer einstellen.'