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Vierbeinige Lebensretter schnüffeln nach Vermissten

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Vierbeinige Lebensretter schnüffeln nach Vermissten

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    Prüfung im Kempter Wald ­ Anspruchsvolle Ausbildung Kempten (scs). Bei der Suche nach vermissten Kindern und herumirrenden Pflegebedürftigen, in eingestürzten Gebäuden und nach Erdbeben kommen sie zum Einsatz. Die Rettungshunde der Johanniter. Mit ihren ausgeprägten Spürnasen können sie auf einem 40 000 Quadratmeter großen Gebiet eingeklemmte, vermisste oder verschüttete Personen wittern. Dies stellten sie bei einer Prüfung im Kempter Wald eindrucksvoll unter Beweis. Die Suche nach vermissten Personen in einem dicht bewachsenen Waldstück stellte eine echte Herausforderung für die 'Schnüffler' dar. Innerhalb von 30 Minuten mussten sie fündig werden. In weiteren Aufgaben galt es für die Rudeltiere, verschüttete oder eingeklemmte Personen aufzustöbern. Rund 35 Hundeführer stellten sich mit ihren treuen Freunden den Tests. 'Jedes Rettungshunde-Team muss einmal im Jahr solche Aufgaben lösen', erklärt der Ausbilder der Rettungshunde, Ralph Krauß. Die Staffel der Johanniter hatte sechs Teams angemeldet, von denen drei den Test bestanden. 'Dieses Ergebnis zeigt, dass strenge Anforderungen an die vierbeinigen Spürnasen gestellt werden und sich nicht jeder Hund als Rettungstier eignet', sagt Krauß. Die ein- bis dreijährige Ausbildung verlangt den Riesenschnauzern, Golden Retreivern, Belgischen Schäferhunden und Mischlingen einiges ab: von Gehorsamkeit, Leinenführung über Parcours-Gänge auf Balken und Wippen bis hin zu Suchaktionen im dichten Gebüsch. 'Spielerisch lernen die Hunde, die stärkste Witterung aufzunehmen, indem sie beim Training mit Leckerlis oder Streicheleinheiten belohnt werden', schildert Staffelleiter Franz Hallermann.'Meist werden Welpen ausgebildet, da ältere Hunde nicht mehr so aufnahmefähig sind und ihnen der Grundgehorsam fehlt.'Ausgebildete Vierbeiner gehen instinktiv dem menschlichen Geruch nach, legen sich dann flach neben die entdeckte Person und rufen durch lautes Gebell ihr Herrchen zu Hilfe. 'Die vermisste Person zu berühren oder gar abzuschlecken ist den Hunden verboten, da ihr ausgeprägter Spieltrieb das Opfer womöglich noch verletzen könnte', so Hallermann. Um ihre Konzentration nicht zu beeinträchtigen, werden die Hunde beim Einsatz ohne Halsband und Leine auf die Fährte geschickt, erläutert der Fachmann.

    Einsatz in Türkei Zusammen mit ihrer Halterin Annemarie Gudden war Retreiverhündin 'Kira' bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei. 'Das war für uns ein harter Einsatz. Aber 'Kira' und ich sind ja nicht umsonst für solche Rettungsaktionen ausgebildet', berichtet die Hundeführerin. Stolz listet sie die Bilanz von 'Kira' auf: 17 Verschüttete hat die Hündin aufgespürt.

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