Von Alexandra Decker, Marktoberdorf/Oberstdorf - Die nordische Ski-WM in Oberstdorf - ein sportliches Großereignis dieser Art wird es so bald im Allgäu nicht wieder geben. Kein Wunder also, dass auch viele Fans aus dem mittleren Ostallgäu sagen: 'Das muss man gesehen haben.' Doch für manche bleibt es nicht beim Zuschauen. Unter den 1500 freiwilligen Helfern finden sich auch einige wie Karhrin Höfle, Franz Benstein, Michale Grotz und Hans Zeitler, die in Oberstdorf kräftig anpacken. Ihre weltmeisterliche Begeisterung leidet durch die Arbeit aber nicht. Vor Läufern in Loipe Besonders abends vertreiben sich die Ostallgäuer Helfer die Zeit schon mal im Nordic Park. Eindruck hinterlassen dabei vor allem die norwegischen Fans. 'Das sind Fanatiker. Die campen sogar neben dem Stadion', erzählt Kathrin Höfler. Die Marktoberdorferin darf bei den Langlauf-Wettbewerben immer fünf Minuten vor den Startern in die Bahn. Sie ist Spurläuferin. Vor zwei Jahren spekulierte sie sogar selbst auf eine WM-Teilnahme in Oberstdorf. Mit der Qualifiaktion klappte es nicht ganz. Aber auch professionelle, fitte Vorläufer sind gern gesehen. 'Ich erhielt eine Anfrage vom Allgäuer Skiverband, ob ich mitmachen wolle. Sie bräuchten Leute, die langlaufen können', erzählt die 22-Jährige. Sie ist begeistert von der WM. 'Es ist super. Wir Vorläufer haben einen eigenen Container, direkt neben dem der Sportler. Dadurch besteht ein guter Kontakt zu ihnen', berichtet die Marktoberdorferin. Die Langläufer aus dem deutschen Kader kennt sie bereits persönlich. Allerdings nicht von der WM, sondern von Lehrgängen. Ferien verschoben Ein weiterer WM-Spurläufer stammt aus Unterthingau. Das Langlauf-Nachwuchstalent Franz Bernstein wurde ebenfalls vom Skiverband als Helfer mobilisiert. Probleme mit der Schule bekommt der 16-Jährige dadurch nicht.
'Ich bin in Oberstdorf im Sportinternat und dort wurden die Faschingsferien wegen der WM um eine Woche nach hinten verschoben', berichtet Bernstein. Wenn man am nächsten Tag nicht die Schulbank drücken muss, bleibt am Abend auch mal Zeit für einen Besuch im Nordic Park. 'Das ist eine Super-Anlaufstelle. Vor allem die Norweger sorgen dort für Stimmung', schildert der Vorläufer. Tagsüber freut er sich am Meisten, dass er seine Sportidole hautnah erleben darf. Start und Ziel im Blick Für Michael Grotz ist Oberstdorf nicht die erste Weltmeisterschaft. Der Görisrieder war bereits vor zwei Jahren in Italien als Helfer dabei. 'Dort wurde ich von einer Delegation aus Oberstdorf gefragt, ob ich auch im Allgäu helfen würde', erinnert sich der Maurer. Er ist nun im Start- und Zielbereich für die Kontrolle der Skimarkierungen und Startnummern oder für das Anlegen der Transponder zur Zeitmessung zuständig. 'Die Sportler kommen hier ganz nah an einem vorbei und man kann mit ihnen reden. Das ist toll', meint Grotz begeistert. Das Abendprogramm ist ebenfalls nach seinem Geschmack. Im Nordic Park fielen ihm, genau wie Franz Bernstein und Kathrin Höfler die norwegischen Stimmungskanonen auf. Auftrieb für WM-Kühe Reklametafeln und Rollbanden aufstellen oder riesige Bierflaschen und Kühe mit Luft füllen, damit verbringt Hans Zeitler in Oberstdorf seine Zeit. Der Marktoberdorfer ist unter anderem für die aufblasbaren Werbemittel zuständig die am Rand der Langlaufstrecke fixiert werden. 'Noch vor Beginn der WM hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Wind hat die Banden zerfetzt und ähnliches. Da war es ziemlich stressig', berichtet er. Zu der Zeit habe er sich überlegt, warum er sich das antue, so Zeitler weiter. Jetzt aber macht ihm die WM großen Spaß. 'Wir arbeiten viel an der Strecke und können die Wettkämpfe gut verfolgen', erzählt er. Nach Oberstdorf kam auch er über den Allgäuer Skiverband, bei dem seine beiden Kindern als Biathleten Mitglieder sind. Für seinen Einsatz nahm sich Hans Zeitler zwei Wochen Urlaub. Täglich fährt er von Marktoberdorf ins Oberallgäu. 'Ich habe mir lange überlegt, ob ich mithelfen soll. Letztlich habe ich mich dafür entschieden. Immerhin kommt eine WM so schnell nicht wieder und es ist eine einmalige Gelegenheit', erzählt der Marktoberdorfer. Franz Bernstein