In strömendem Regen sind die Galtalpen Entschenalpe, Hintere Seealpe, Gutenalpe und Käseralpe mit über 700 Stück Jungvieh zum Scheidplatz nach Schöllang gezogen. Trotz des schlechten Wetters war die Laune der Alphirten ungetrübt. Dafür hatten wir einen sehr guten Bergsommer, erzählte Hubert Vogler von der Entschenalpe. Das kann man nicht anders sagen.
Es habe einen durchgehend guten Wuchs gegeben und optimale Temperaturen für das Vieh. Nicht zu warm und nicht zu kalt, so Vogler. Längere Kälteeinbrüche habe es nicht gegeben, sodass man nie darüber nachgedacht habe, früher ins Tal zu ziehen. Die Entschenalpe konnte als einzige Alpe ein Kranzrind ins Tal führen. Bei Hinterer Seealpe (Krankheit), Gutenalpe (Beinbruch) und Käseralpe (Krankheit) waren Tiere gestorben. Obwohl es so nur einen Kranz gab, war Alpmeister Leo Hemer hochzufrieden mit dem Alpsommer. Es war optimal, sagte Hemer. Es könnte immer passieren, dass das eine oder andere Tier stirbt. Wir sind ja im Hochgebirge, da kann man so etwas nie ausschließen, erklärte der Alpmeister. Trotz des regnerischen Wetters und der frostigen Temperaturen waren zahlreiche Einheimische und Gäste zum Viehscheid nach Schöllang gekommen.
Die Besucher hielten tapfer durch, bis die letzte Herde in den schmalen Straßen des Ortes geschieden worden war und die Bauern ihre Tiere wieder in Empfang genommen hatten. Danach wurde im Festzelt in Schöllang, wo auch die traditionelle Schellenverlosung stattfand, ausgelassen der Abschluss eines guten Alpsommers gefeiert.
Nächste Viehscheide: Heute ist Alpabtrieb in Oberstdorf ab 9.30 Uhr, am Freitag in Oberstaufen ab 8.30 Uhr und in Balderschwang ab 9.30 Uhr.