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Vielfältige Maibäume mit ihren Stärken und Schwächen bei Juryfahrt im mittleren Ostallgäu begutachtet

Maibaum-Aktion

Vielfältige Maibäume mit ihren Stärken und Schwächen bei Juryfahrt im mittleren Ostallgäu begutachtet

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    Wie ungeheuer vielfältig die Maibaum-Landschaft im Raum Marktoberdorf/Obergünzburg ist – davon war die Jury des Maibaum-Wettbewerbs von Allgäuer Zeitung und Aktienbrauerei am Mittwoch denn doch überrascht. Mit viel Humor, aber auch mit gestrengem Blick musterten die Juroren acht komplett unterschiedliche Exemplare der Brauchtums-Baumgattung.

    Bei mildem Sonnenschein machte sich die Jury auf ihren weiten Weg, der sie an ebenso viele Orte wie üppig blühende Löwenzahnwiesen führte. Acht Maidenkmäler im gesamten mittleren Ostallgäu galt es zu beurteilen: sieben bis zu 32 Meter hohe Bäume in Bertoldshofen, Stötten, Lengenwang, Schweinlang, Untrasried, Ebersbach und Ruderatshofen sowie einen Zehn-Meter-'Kinderbaum' in Görisried.

    Dabei nutzten die Juroren so manchen Schleichweg, den über Sellthüren und Immenthal nach Untrasried ebenso wie den über Wimberg und Barnstein nach Görisried. Zudem wussten sie dank immer geschulterem Auge immer schneller, worauf sie achten müssen. Geredet wurde dabei viel, aber keinesfalls die akribisch abzuarbeitenden Bewertungsbögen verglichen: Jeder entschied letztlich für sich allein.

    Windschiefe Wipfel oder das Fehlen von Kränzen oder Girlanden gaben Punktabzug. Zudem ernteten etwa Werbetafeln von Banken und Firmen statt Sinnbildern, die Lokalkolorit von dörflichen Vereinen und Handwerkszünften transportieren, bei Andreas Probst vom Maibaumclub Aitrang Kopfschütteln. Auch grobe Holzkeile zwischen Baumstamm und Bodenständer sind ein Schönheitsfehler: 'Da war wohl der Baum zu windig', sagt Brauchtumsexperte Walter Sirch.

    'Hinten nackerte Figuren' und zu große Aufhängungen

    Mit 'hinten nackerten' Figuren wiederum hat Forstberater Harald Husel so seine Probleme – zumindest, wenn der Maibaum von allen Seiten gut sichtbar ist. Auch zu große Aufhängungen, die die daran angebrachten Figuren zu wenig wirken lassen oder zu wuchtig für den Stamm sind, stören das ästhetische Wohlbefinden des Baumfachmanns. 'Das entspricht nicht dem goldenen Schnitt', bestätigt Sirch augenzwinkernd. 'Die Proportionen müssen stimmen', gibt ihm Gottfried Csauth von der Aktienbrauerei recht. Das ist auch bei Bäumen nicht der Fall, zwischen deren Sinntafeln und gestalteten Wipfeln meterweise nacktes Holz liegt.

    Zu versteckte Standorte oder solche, die an befahrenen Hauptstraßen liegen, gaben ebenso Punkteabzug wie vorgezogene Maibaumfeste schon im April. Aber natürlich mäkelte die Jury nicht nur herum, im Gegenteil: Idyllische Ortslagen wie die an einer kleinen Kapelle wurden ebenso gerühmt wie kunstvoll geschnitzte Figuren, sich nach oben verjüngende oder überhaupt schön gewachsene Bäume, eine hochwertige Verarbeitung oder ein 'rundum überzeugender Gesamteindruck'.

    Welcher der acht Bäume am Ende das Rennen gemacht hat, wird hier noch nicht verraten. Fotos der drei schönsten veröffentlichen wir in unserer Ausgabe am Samstag, 12. Mai, dem Tag vor der Siegerehrung, das Siegerfoto mit dazugehöriger Platzierung am Montag, 14. Mai.

    Die Siegerehrung des Wettbewerbs für das Ostallgäu und Kaufbeuren findet am Sonntag, 13. Mai, ab 13 Uhr beim Blasmusikfest in Jengen statt.

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