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    zur Windkraftanlage Bauvoranfrage nächste Woche im Gemeinderat Ketterschwang (dam). Bei der Bürgeranhörung zur geplanten Windkraftanlage in Ketterschwang gaben Investor, Betreiber und Vertreter des Landratsamtes Ostallgäu Auskunft zu Standort, Lärmbelästigung und weiterem Vorgehen. Am Dienstag entscheidet der Germaringer Gemeinderat über die Bauvoranfrage der Investoren. Hier die wichtigsten Fakten.

    Die Anlage: Die Windkraftanlage vom Typ 'Vestas V80' hat eine Nabenhöhe von 100 Metern und einen Rotor mit 80 Metern Durchmesser; die Leistung wird mit 2000 Kilowatt angegeben. Pro Jahr erzeugt die Anlage 3,5 Millionen Kilowatt-Stunden Strom, das reicht, um etwa 1200 Haushalte zu versorgen. Das Windrad kostet rund 4,5 Millionen Mark.

    Investor und Betreiber: Die Brüder Wolfgang und Alfred Michalke aus Kaufering wollen in die Anlage investieren. Alfred Michalke betonte, das Windkraftrad sei 'nicht als Abschreibungs-, sondern als Renditeobjekt' gedacht. Es solle 'ökologisch und wirtschaftlich Strom erzeugt werden.'

    Bürger können investieren

    Die Gesellschaft 'Windstrom' aus Edemissen in Niedersachsen will die Anlage bauen und betreiben. Die Gesellschaft besitzt in Norddeutschland sechs eigene Windkrafträder und betreibt insgesamt rund 60 Anlagen. Bisher investierte die Firma etwa 14 Millionen Mark in Windenergie-Projekte. Von den 4,5 Millionen Mark Kosten werden etwa ein Drittel aus Eigenkapital finanziert; der Rest über zinsgünstige Darlehen. Gesellschafter Gerold Buß-Lissek sprach davon, in Ketterschwang eine 'Bürgerwindanlage' zu errichten. Bürger aus der Gemeinde Germaringen sollen in das Objekt investieren können. 'Die Anlage wird sicher Rendite abwerfen', so Buß-Lissek.

    Standort: Nach Aussage von Germaringens Bürgermeister Kaspar Rager ist momentan kein weiterer Standort im Gespräch. Der Platz nördlich von Ketterschwang 'beeinträchtigt die Gemeinde am wenigsten.' Die nächsten Häuser liegen 800 bis 1000 Meter entfernt. Die Kriterien Windpotenzial, Netzanbindung und Schallschutz sind laut Buß-Lissek beim gewählten Standort erfüllt. Für Natur und Landschaft seien keine Schäden zu erwarten, auch der Schattenwurf werde gering ausfallen. Für Buß-Lissek ist es 'der ideale Standort für eine Einzelanlage.' Er plant keine weitere Anlage bei Ketterschwang.

    Überprüfung durch das Landratsamt: Ob der gewählte Standort die Kriterien zum Aufstellen eines Windkraftrades erfüllt, überprüft das Landratsamt Ostallgäu in einem Gutachten. Folgende Punkte werden untersucht: Lärm- und Naturschutz sowie die Auswirkung auf das Landschaftsbild. Nach Angaben von Gudrun Hummel vom Landratsamt sind beim Schutz vor Lärm genaue Grenzen vorgeschrieben. Danach werde auch das Windrad beurteilt: Tagsüber liegt die Grenze bei 60, nachts bei 45 Dezibel. 'Wir überprüfen auch ganz genau die Auswirkung des Rades auf die Georgibergkirche und die Sicherheit auf der B 12', sagte Hummel. Stehen keine 'öffentlichen Belange' entgegen, darf die Windkraftanlage gebaut werden. Weil es sich hierbei um ein 'privilegiertes Bauvorhaben' handelt, kann dann selbst der Gemeinderat Germaringen einen Bau nicht verhindern.

    So geht es weiter: Hummel stellte klar, 'dass der Gemeinderat Germaringen noch keinen Beschluss über die Bauvoranfrage gefasst hat.' Der Rat habe sie lediglich zur Kenntnis genommen. Hummel betonte das, weil dieser Punkt zu Beginn der Anhörung bei einigen Bürgern Verwirrung auslöste. 'Die ganze Aufregung ist umsonst', kommentierte sie. Am Dienstag stimmt der Germaringer Gemeinderat über die Bauvoranfrage ab.

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