Ein Juwel unter den sommerlichen Festspielen sind auch im einundzwanzigsten Jahr die Internationalen Wolfegger Konzerte, die seit 1994 unter der künstlerischen Leitung von Manfred Honeck stehen.
Traditionell hat das musikalische Wochenende auch in diesem Jahr mit dem Preisträgerkonzert in der Alten Pfarr begonnen. Mit hochsensiblem, vergeistigtem Spiel begeisterte der 22-jährige ukrainische Pianist Alexej Gorlatch. 800 Zuhörer erlebten im ausverkauften Rittersaal auf Schloss Wolfegg ein mitreißendes Orchesterkonzert mit dem Staatsorchester Stuttgart unter Manfred Honeck. Heiter und beschwingt, zärtlich und dynamisch und zuletzt mit sprühendem Witz erklang Mozarts Sinfonie Nr. 33 B-Dur (KV 319) in bestechender Transparenz.
Große Kontraste bei Haydns Schöpfung
Ein nachhaltiges Hörerlebnis bescherte Solist Johannes Moser dem Publikum mit Haydns Cellokonzert Nr. 1 C-Dur. Virtuosität und Geschmeidigkeit, Musikalität, Fantasie und Seele vereinen sich in diesem Künstler.
Mit feiner Poesie spielte er das Adagio, in aller Ruhe wurde in der Kadenz das Cello zur singenden Violine, spielerisch virtuos fegte ein rasanter Sturmwind durchs Finale. Mit ungeheurer Dynamik gestaltete Honeck zuletzt Beethovens 8. Sinfonie.
Große Kontraste prägen Haydns "Schöpfung", die Honeck in der barocken Pfarrkirche aufführte. Mit großartiger Kultur sang der Philharmonische Kammerchor München.
In einer Aufführung aus einem Guss bildeten Sunhae Im, Paul Appleby und Konstantin Wolff ein beglückendes, harmonierendes Solistenterzett.