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Viele Baustellen im Stadtteil Neugablonz

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Viele Baustellen im Stadtteil Neugablonz

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    Viele Baustellen im Stadtteil Neugablonz
    Viele Baustellen im Stadtteil Neugablonz Foto: Harald Langer www.xl-foto.de

    Im größten Kaufbeurer Stadtteil fährt derzeit wieder ein Bagger nach dem anderem auf. Zahlreiche Baustellen bestimmen das Bild von Neugablonz. Doch die Aufbruchstimmung in der Bevölkerung wird offenbar auch von der Sorge begleitet, dass einige Vorhaben im Sande verlaufen oder wichtige Projekte aus Geldnot gar nicht erst angepackt werden könnten. Die CSU-Stadträtin Sylwia Pohl deutete diese Bedenken bei einem Ortstermin mit den Bürgermeistern Gerhard Bucher (CSU) und Ernst Holy (Kaufbeurer Initiative) im ehemaligen Sanitätsdepot an, das der Unternehmer Peter Finsterwalder sehr erfolgreich in einen Gewerbepark umwandelt.

    "Viele Bürger sind skeptisch", sagte Sylwia Pohl. Im Fokus stünden dabei die Entwicklung am Neuen Markt und der geplante Ausbau des Reifträgerweges. Wie berichtet, ist die ursprünglich vorgesehene komplette Umgestaltung des Neugablonzer Zentrums unsicher. Derzeit wird die Grünfläche umgebaut. Auch der Umgriff dieses Areals mit einer kleinen Fußgängerzone östlich und der Anbindung an die neue Passage nördlich soll verschönert werden. Alles Weitere steht wegen der Rückgänge bei den Städtebauförderungsmitteln und der Finanznot bei der Stadt in den Sternen.

    Sorgen machen laut Pohl auch die stockenden Pläne für den Reifträgerweg, von denen sich viele Neugablonzer eine Entlastung der Sudetenstraße erhoffen. Zahlreiche Planungsverzögerungen und Einwände von Naturschützern hatten die Verwirklichung des Projektes bereits um Jahre zurückgeworfen. Auch jetzt ist ein Baubeginn nicht absehbar. Demnächst sollen die Pläne erneut öffentlich ausgelegt, danach die möglichen Einwände in den politischen Gremien diskutiert werden. Ob die Naturschützer dann gegen den Straßenausbau klagen, ist ungewiss. Für Pohl steht fest: "Wir brauchen politischen Druck."

    Der Ortstermin im "Depot", in dem sich mittlerweile rund 30 Unternehmen angesiedelt haben, sollte nicht nur die positive Entwicklung des Gewerbeparks, sondern auch die Möglichkeiten der gut erhaltenen früheren Bundeswehr-Immobilie verdeutlichen. Nach wie vor kann sich Investor Peter Finsterwalder im ehemaligen Kompaniegebäude eine Art Wohnheim oder Hotel vorstellen. "Wir suchen einen Betreiber", sagt er und verweist auf große Flächen, die darüber hinaus zur Verfügung stünden. Der Stadtteil Neugablonz habe so viele Einwohner wie Mindelheim, aber keine adäquaten Übernachtungsmöglichleiten mehr, unterstützt CSU-Stadtrat Christian Sobl diese Idee. Als Gäste kämen Lehrgangsteilnehmer und Fachhochschul-Studenten ebenso infrage wie Handelsvertreter.

    Bürgermeister Gerhard Bucher schlug vor, auch den Tänzelfestverein und seine Gäste im Sommer in diese Überlegungen mit einzubeziehen. "Die Lage für ein Hotel wäre optimal", ist auch Bürgermeister Ernst Holy überzeugt, "wenn es einen Betreiber gibt."

    Angeschnitten wurden auch das neue Jugendzentrum in der Turnerstraße, das nach langer Planung im Herbst eröffnen soll, sowie der große Anteil des Gablonzer Siedlungswerks (GSW) an der baulichen Entwicklung des Stadtteils. GSW-Geschäftsführer Gerhard Stolzenberger kündigte indes an, dass in Kürze ein weiteres Millionenprojekt seinen Lauf nehme: In wenigen Wochen werden die zwei ältesten GSW-Wohnblöcke in der Sudetenstraße abgebrochen. Dort sollen, wie berichtet, Neubauten entstehen. Zudem möchte das GSW eine weitere Passage vom Rewe-Markt am Neuen Markt Richtung Gewerbestraße bauen.

    Einig waren sich die Teilnehmer, dass in den vergangenen Jahren baulich viel in Neugablonz passiert sei - eine Entwicklung, die ihren Anfang im Jahr 2004 mit der Attraktivierung des Freibades nahm (Programm "Soziale Stadt") und sich mit den GSW-Wohnraumsanierungen, neuen kleinen Einkaufszentren sowie der Umgestaltung des Neuen Marktes fortsetze. "Wir sind die ideale Einkaufsstadt", so Pohl, "mit kurzen Wegen und vielen Parkmöglichkeiten." Nun, so Bürgermeister Gerhard Bucher, gelte es, "eine Baustelle nach der anderen zügig abzuschließen".

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