Obergünzburg/Günzach(az). - Zu einem der bekanntesten Radrennen gehört der Dolomiten-Marathon. Im Feld der 8700 Teilnehmern waren auch Sportler aus Günzach und die Gruppe 'Body Fit' aus Obergünzburg zu finden. Sie stellte mit Patrizia Zwicke die zweitbeste deutsche Fahrerin. Sie war in der Gesamtwertung Elfte und damit schneller als viele Männer. Außerdem stand 'Body Fit' bei der Größe 33 Teilnehmern von 161 Gruppen an 26. Stelle. Zwei ganz 'Verwegene' waren Christian Unsinn und Georg Guggemoos. Sie kamen von Nizza aus per Rad zum Marathon; ein Training, das sich am Ende gelohnt hatte. Dass Sport jung hält, bewies Xaver Baur, der sich mit 71 Jahren noch in den Sattel setzte. Es gab mehrere Möglichkeiten, den Marathon zu bestreiten. Die kürzeste Distanz ging über 57 Kilometer. Auch Willi Koller fuhr nur diese Strecke, weil seine Rückenschmerzen ihn zur Aufgabe zwangen. Trotzdem wurde er Dritter seiner Altersklasse und Gesamt-Zwölfter. Die meisten absolvierten die volle große Runde über 147 Kilometer. Der italienische Fernsehsender RAI übertrug das Rennen sechs Stunden lang live.
Marathon war Engeln gewidmet Vom offiziellen Start um 6.15 Uhr bekamen die Allgäuer nichts mit, rund 15 Minuten später rollten aber auch sie über die Startlinie. Der erste Pass war der Passo Campolongo mit einer Länge von 6,9 km und 350 m Höhe, 'die richtigen Werte, um sich warm zu fahren', berichtet Andreas Fleschutz aus Günzach(147 km; Zeit: 8:28.09,1). Oben erschallte Kirchenmusik, denn die 19. Ausgabe des Marathons war den 'Engeln' gewidmet. Auch auf den anderen Passhöhen wurde den 'Engeln' gedacht, zum Beispiel verteilten als Engel verkleidete Personen Blumen. Nach einer kurzen Abfahrt kam der nächste Anstieg. In vielen Kehren wand sich der Passo Pordoi 10 km hinauf. Anschließend ging es hinab ins Tal. Mit dem Passo Sella folgte der erste schwerere Pass mit Steigungen von zum Teil über 12 Prozent. Der Anstieg der berühmten 'Sella-Ronda' zum Grödner Joch belohnt mit fantastischem Blick auf das Langkofel-Massiv. Auf der nun folgenden Abfahrt nach Corvara erreichten die Allgäuer Geschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometer. Weiter geht es für die große Runde. Zum zweiten Mal führt die Strecke den Campolongo-Pass hinauf. Nach Arabba fahren die Sportler das Buchenstein-Tal hinaus, wobei sich der 3000 Meter hohe Marmolada mit seinen gleißenden Gletscher in voller Pracht zeigt. Über die Rampe der Colle di S. Lucia geht es zum Giau-Pass. Mit zehn Kilometer Länge, 1000 Meter Höhe und genau 30 Kehren ist das der anstrengenste Pass. Höchststeigungen bis zu 14 Prozent sind zu überwinden. 'Nach der Hälfte der Strecke sieht man immer wieder Radler, die eine Verschnaufpause einlegen oder von Krämpfen geplagt werden.' Vom 2236 m hohen Giau rollte der Tross viele Kehren hinunter Richtung Cortina d'Ampezzo. Der Falzarego-Pass war der letzte Pass. Seine Anstiege galten zwar mit maximal elf Prozent als noch moderat, aber machten ihn zum einen seine Länge von gut zehn Kilometern und seine Höhe von 1000 Metern und zum anderen der Umstand, das man schon 115 Kilometer mit 3300 Höhenmetern in den Beinen hatte, sehr anstrengend. Zum Abschluss folgte eine über 10 Kilometer lange Abfahrt bis hinunter nach La Villa, dem Startort dieser Tour. Schier unvorstellbar war für die Günztaler der neu aufgestellte Streckenrekord von Emanuele Negrini von 4 Stunden und 28 Minuten. Das entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 Stundenkilometer. Teilnehmer aus Günzach und Obergünzburg waren unter anderem: Willi Koller (57 km; Zeit 2:17.00,9), Patrizia Zwicke (147 km; 6:24.43,1), Sebastian Egg (147 km; Zeit: 5:59.16,3), Simone Simmert (57 km; Zeit: 3:25.42,4), Roswitha Schalk (110 km; Zeit: 5:50.51,7), Edigna Dietenberger (110 km; 6:00.14), Maya Glas (110 km; 6:00,24), Klaus Schalk (147 km; 5:43.20), Christoph Liebert (147 km; 6:05,20), Jonny Seitz (147 km; 6:30.31), Christian Unsinn (147 km; 5:51,18), Jürgen Tank (110 km; 5:05.48), Werner Meixner (57 km; 3:20.52), Georg Guggemoos (147 km; 6:35.20), Hans Barth (147 km; 6:30.49), Michael Mayr (110 km; 5:12.05), Robert Maier (110 km; 5:28.29), Tobias Lutzenberger (57 km; 3:36.26), Peter Dietenberger (147 km; 6:53.12), Carsten Stark (57 km; 3:46.26), Xaver Stegmann (57 km; 4:55.01), Xaver Stegmann (57 km; 4:55.01)..