Noch nie haben die Kirchengemeinden Apfeltrang und Ruderatshofen einem scheidenden Pfarrer ein solch fröhliches Abschiedsfest bereitet, war zu hören. Jung und Alt waren erschienen, um "ihren" Pater Shaji Vadayattukuzhy zu verabschieden, so dass der Walburga-Saal aus allen Nähten zu platzen drohte. Denn die Pfarrgemeinden von St. Michael und St. Jakobus hätten ihren Pfarrer gerne behalten. Er wechselt nach Rohrbach/Landkreis Pfaffenhofen. Sein Nachfolger wird Pater Stefan, der die Pfarrei am 11. Oktober übernehmen soll.
"Schade" war bei Shajis Verabschiedung das Wort, das am meisten zu hören war. Der Pater habe so viel bewegt und Neues angestoßen, habe wieder Frohsinn und Freude in die Kirchen gebracht. Seine Arbeit mit und sein Verhältnis zu den Ministranten, der Landjugend, dem Kinder- und Jugendchor sei schon etwas Besonderes, hob Ruderatshofens Pfarrgemeinderatsvorsitzender Otto Vogl hervor.
Schmunzelnd erinnerten er und seine Nachredner auch an den hintergründigen Humor des Paters, den er nicht nur bei Festen, Ausflügen und Unternehmungen mit der Jugend bewies. Er habe ihn auch immer wieder in seinen Gottesdiensten gezeigt und damit manch Heiterkeit erzielt. Vor allem wurde sein besonderer Bezug zum Weihwasser immer wieder mit viel Freude angesprochen.
Die würdige und ansprechende Gestaltung der Gottesdienste, Andachten, Prozessionen und Bittgänge sei aus seiner inneren Überzeugung und aus tiefem Glauben gekommen. KAB, Liturgischer Arbeitskreis, Kinder- und Jugendchor, Hausfrauengottesdienste und vieles mehr: Der Pater habe in der Gemeinde einiges angestoßen, bestätigte auch Wolfgang Köhler, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende aus Apfeltrang.
Bürgermeister Stich hob hervor, dass Pater Shaji auch mit der politischen Gemeinde gut zusammengearbeitet habe. Es seien in den vier Jahren einige für die Gemeinde wichtige Grundstücksangelegenheiten geregelt worden. Auch für die Kirchen und Kapellen in der Gemeinde habe sich Pater Shaji sehr eingesetzt. Er übergab zur Erinnerung ein Gemeindewappen. Die Gemeinde hatte sich auch am allgemeinen Geschenk, Geld für eine neue Fotoausrüstung des fotografiebegeisterten Paters beteiligt.
Zertifikat für Dialektkenntnisse
Singend bedankten sich der Jugendchor und die Kirchenchöre Ruderatshofen und Apfeltrang. Die Landjugend Ruderatshofen erinnerte mit humorvollen Dias an einzelne Unternehmungen mit dem Geistlichen. Die Landjugend Apfeltrang überprüfte seine Dialektkenntnisse, um ihm dann eine entsprechende Urkunde zu überreichen.
Die Ruderatshofener Ministranten bedankten sich mit einem Geschenk, die aus Apfeltrang überreichten Sonnenblumen und humorvolle Geschenke für seine künftige Arbeit. Auch die Kinder des liturgischen Arbeitskreises überreichten Sonnenblumen. Der Aufenthalt in Ruderatshofen habe seinen Horizont erweitert; er habe viel Herzlichkeit und gute, schöne Begegnungen erfahren dürfen, dankte der Geistliche allen. Die Feier wurde von der Musikkapelle umrahmt.