Von der Schule ins Berufsleben: Das ist für junge Menschen ein großer Schritt mit vielen Eindrücken und Erfahrungen. Regelmäßig stellen wir einen Azubi vor, der darüber berichtet. Diesmal befragten wir Natalia Kaul (21). Sie wird bei Optik Peterschütz (Inhaber Bernd Flötenmeyer) in Kaufbeuren zur Augenoptikerin ausgebildet.
Sie tragen selbst keine Brille. Das ist also gar kein Muss für Angestellte eines Optikergeschäfts?
Kaul: In einigen Läden ist das tatsächlich Pflicht, bei uns allerdings nicht. Ich habe schon eine Brille, weil ich kurzsichtig bin, und trage die auch öfters im Geschäft. Im Moment trage ich aber Kontaktlinsen.
Weshalb haben sie diesen Beruf gewählt?
Kaul: Ich habe einen Job gesucht, der etwas mit Mode zu tun hat, anspruchsvoll und vielseitig ist und ein wenig Handwerkliches beinhaltet. Das alles habe ich hier gefunden. Nach einem kurzen Praktikum war ich mir sicher und habe mich beworben.
Erzählen Sie doch etwas über die Vielseitigkeit dieser Ausbildung!
Kaul: Ich bin viel in der Werkstatt tätig, wo ich Brillengläser bearbeite und Reparaturen erledige. Natürlich gehört auch die Kundenberatung für Gläser, Fassungen und Kontaktlinsen dazu. Außerdem bin ich für Führerschein- und Computersehtests sowie einige Büroarbeiten zuständig.
Welchen Schulabschluss braucht man denn für die Lehre als Augenoptiker?
Kaul: Der Quali würde reichen, aber erfahrungsgemäß tun sich viele Hauptschulabsolventen mit Mathe und Physik schwer, was ein sehr großer und wichtiger Bestandteil unserer Ausbildung ist. Ich selbst habe die Mittlere Reife. Die ist für diesen Beruf sehr nützlich und empfehlenswert.
Inwiefern wirkt sich denn die voranschreitende Lasertechnik in der Augenmedizin auf den Beruf aus?
Kaul: Es gibt schon Kunden, die sich lasern lassen, aber der Anteil ist gering und wirkt sich nicht auf unser Geschäft aus. Mitunter kann das Lasern die Sehschwäche ohnehin nicht komplett beseitigen, so dass diese Kunden auch weiterhin von uns betreut werden.
Wie soll Ihre Zukunft nach der Ausbildung aussehen?
Kaul: Ich würde gerne den Meister machen, aber vorher muss ich noch ein Jahr Berufserfahrung sammeln, am liebsten natürlich hier in diesem Geschäft. Mich irgendwann selbstständig zu machen, kann ich mir auch gut vorstellen. (wd)