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Viel Lob für Fairness in der Diskussion

Pfronten

Viel Lob für Fairness in der Diskussion

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    Am Ende gab es viel Beifall. "Mein Kompliment für die Fairness. Das ist eine Ebene, auf der man miteinander umgehen kann", lobte Pfrontens Bürgermeister Beppo Zeislmeier bei einer Veranstaltung der Pfrontner Liste zum geplanten Feneberg-Neubau an der Meilinger Straße (unsere Zeitung berichtete mehrfach). Überwiegend sachlich diskutierten Räte und rund 60 Bürger über das Thema, das in Pfronten aktuell für viel Gesprächsstoff sorgt. "Ein ermutigendes Zeichen für Demokratie, das ich in dieser Form noch nie erlebt habe", lobte ein älterer Zuhörer.

    Dass die Front der Befürworter und Gegner nicht nur quer durch Gemeinderat und Bevölkerung verläuft, sondern auch die Fraktion der Pfrontener Liste spaltet, zeigten die Plädoyers des "Pro-Anwalts" Dr. Otto Randel und die des Seniorenbeauftragten Alfons Haf als "Kontra-Anwalt". "Jeder ringt mit sich und entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen", forderte Dr. Randel Fairness für Rathauschef und Ratskollegen ein. Der Fußgängerübergang in Ried sei gefährlich, zwei Unfälle habe es bereits gegeben. Die Poststelle sei eine "Katastrophe, von Diskretion keine Spur". Die Logistik des Einkaufsmarkts sei auf dem Stand der 1980er Jahre. Die Parkplätze reichten nicht aus. "Wir haben immer noch einen Parkplatz bekommen", entgegneten Zuhörer.

    "Wie sollen auf einem der teuersten Plätze Pfrontens bezahlbare Heim- und Pflegeplätze entstehen?", fragte Dr. Randel und forderte, sie am Krankenhaus zu schaffen. Haf schwebt eine Stiftungslösung vor: Gemeinde und Bürger sollten sich engagieren, damit man das teure Grundstück auf dem ehemaligen TSV-Gelände für ein umfassendes Seniorenzentrum erwerben könne, das alles unter einem Dach anbiete: Lang- und Kurzzeitpflege, ambulante Pflege sowie betreutes Wohnen. Dass sich der Investor beim Kaufpreis "verspekuliert" habe, dürfe nicht zulasten alter Menschen gehen, hieß es.

    Haf verwies auf die demografische Entwicklung und Defizite bei der Betreuung von Senioren in Pfronten: keine Tagesstätten, keine Demenzbehandlung - Heimbewohner wandern nach auswärts ab. Auch an der Meilinger Straße habe Feneberg keine Entwicklungsmöglichkeiten, zumal die Verkaufsfläche gleich bleiben soll.

    Tourismusdirektor Jan Schubert forderte, in Zukunft mehr auf Qualität zu setzen, um ältere Mitbürger und Gäste an den Ort zu binden. Dabei spiele auch das Einkaufserlebnis eine entscheidende Rolle: "Wir brauchen Flaggschiffe im Ort. Feneberg bietet hochwertige Lebensmittel und muss sich über die Architektur präsentieren können."

    Fragen bleiben unbeantwortet

    Viele Fragen der Zuhörer blieben unbeantwortet - etwa, was aus dem Feneberg im Steinach wird. Es bestehe kein Zusammenhang mit dem geplanten Umzug, der Umsatz in Steinach sei eingebrochen, habe die Firma Feneberg verlauten lassen, hieß es. Der Gemeinderat wurde aufgefordert, dafür zu sorgen, dass ältere Mitbürger im Steinach wohnungsnah einkaufen könnten.

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