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Viehscheid gibt es jetzt auch in Köln! Das steckt dahinter

Allgäuer Brauchtum

Viehscheid gibt es jetzt auch in Köln! Das steckt dahinter

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    Fehlen nur die Berge: Der Kölner Almabtrieb nach Allgäuer Vorbild mit Initiator Bernd Lorbach (Mitte).
    Fehlen nur die Berge: Der Kölner Almabtrieb nach Allgäuer Vorbild mit Initiator Bernd Lorbach (Mitte). Foto: Lorbach

    Wenn der Alpsommer zu Ende geht, dann müssen die Jungrinder von ihren Alpen zurück ins Tal. Im Allgäu nennt sich das Viehscheid und der gehört zu unserer Region dazu wie Berge, Dialekt, viel Natur und Kässpatzen. 

    Viehscheid im Allgäu: Mancherorts ein echtes Großevent

    Noch vor einigen Jahrzehnten war der Viehscheid eine reine Notwendigkeit. Nach dem Alpsommer trennten Hirten die Rinder der einzelnen Alpen im Tal und übergaben sie ihren eigentlichen Eigentümern. Natürlich auch immer verbunden mit einem kleinen Fest, denn für die Alphirten ging es zurück in die Gemeinschaft der Täler und Dörfer. Mittlerweile sind die Viehscheid-Termine im Allgäu vielerorts zu einem touristischen Event geworden - beliebt bei Besuchern aus aller Herren Länder, weil der Viehscheid im Allgäu noch so schön idyllisch und ursprünglich ist. 

    Viehscheid gibts jetzt auch in Köln

    Wer nun denkt, Viehscheid ist typisch Allgäu und funktioniert nur im Dreieck zwischen Scheidegg, Oberstdorf und Halblech, der irrt. Viehscheid funktioniert auch viel weiter im Norden - weit jenseits der Allgäuer Grenze. Das zeigt sich im Kölner Ortsteil Weiß: Hier findet nämlich schon seit 16 Jahren ein Viehscheid nach Allgäuer Vorbild statt. 

    Exportiert hat den Viehscheid - der dort verständnishalber Almabtrieb heißt - der örtliche Landwirt Bernd Lorbach (50).

    Viehscheid in Köln? - Aus Bierlaune entstanden!

    Lorbach kennt den Viehscheid seit seiner jüngsten Kindheit. Der Grund: Der Kölner Landwirt verbringt jeden einzelnen Sommerurlaub in Wertach: früher mit seinen Eltern, heute mit seiner eigenen Familie. Und jedes Jahr ist der Wertacher Viehscheid ein Highlight im Urlaubskalender des Kölners - natürlich mit anschließendem Besuch des Festzeltes. Dort feiert Lorbach mittlerweile auch mit vielen Wertacher Freunden und mit ihnen sei dann auch die Idee eines Viehscheids auf dem Lorbach-Hof in Köln-Weiß entstanden, so der 50-Jährige gegenüber all-in.de.

     Seit 2007 gibts den Viehscheid in Köln nach Allgäuer Vorbild

    Was in Bierlaune eine fixe Idee war, setzte Lorbach 2007 zum ersten Mal in die Realität um - damals noch belächelt von seinen Kollegen. Allerdings, schon der erste Kölner Viehscheid war ein Erfolg und kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an - auch weil dieser durchaus nach Allgäuer Vorbild abläuft. Seine rund 40 Rinder - hauptsächlich Allgäuer Braunvieh der alten Zuchtrichtung - treibt Lorbach an jedem zweiten Samstag im Oktober von den Sommerweiden an den Rheinauen, rund zwei Kilometer weit zurück zum heimischen Hof. Zwar fehlen dabei die Berge, dafür tragen Treiberinnen und Treiber weitgehend Allgäuer Tracht und die Herde wird - nach einem erfolgreichen Weidesommer - von einem Kranzrind angeführt.

    Das nördlichste Kranzrind Deutschlands? 2023 gab es beim Kölner Almabtrieb ein Rind mit Kranz. Ein Zeichen für einen Weidesommer ohne Verluste.
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     Festzeltstimmung nach Almabtrieb in Köln-Weiß mit Allgäuer Band

    Nach dem "Almabtrieb" unter den Augen der Besucherinnen und Besucher findet auf dem Hof von Bernd Lorbach selbstverständlich auch ein Fest statt. In einer der landwirtschaftlichen Hallen gibt es Festzeltstimmung pur - natürlich auch wieder irgendwie allgäuerisch. Für die musikalische Unterhaltung sorgt seit Jahren eine Partyband aus dem Allgäu. Die Radlerband aus Germaringen hat Lorbach heuer schon zum 11. Mal in Folge gebucht. 

    Tausende Besucher freuen sich jedes Jahr auf Kölner Almabtrieb

    Wie erfolgreich der Kölner Viehscheid bzw. Almabtrieb in seinem 16. Jahr ist, zeigen die Besucherzahlen. Zuletzt zählte Lorbach bis zu viertausend Besucherinnen und Besucher auf seinem Hof. Für viele sei die Veranstaltung mittlerweile ebenfalls ein fester Bestandteil im Kalender, so Lorbach weiter. Übrigens auch bei seinen Kollegen, deren Kritik mittlerweile verstummt ist.

    Allgäuer Gäste sind immer willkommen!

    Der nächste Kölner Almabtreib mit Herbstfest findet übrigens am Samstag, 12. Oktober 2024 in Köln-Weiß statt. Start ist um 12 Uhr, der Almabtrieb beginnt um 14 Uhr. Laut Bernd Lorbach sind alle Gäste herzlich willkommen, ganz besonders auch die aus dem Allgäu!

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