Ein uralter Brauch aus heidnischer Zeit wird jedes Jahr im Advent im Allgäu gepflegt: Das Klausentreiben. Wild vermummte, meist junge Männer ziehen mit Ruten durch die Straßen und machen Lärm, um Dämonen und böse Geister zu verjagen.
Darüber, wie fest die Klausen mit den Ruten zuhauen dürfen, ob sie es überhaupt dürfen, diskutiert das Allgäu alle Jahre wieder. Auswüchse bis hin zur Körperverletzung mit Krankenhaus-Aufenthalt sind Einzelfälle. Eine Rolle spielt dabei sicherlich der Alkohol. Die eine oder andere Halbe Bier - schon vor dem Klausentreiben - lässt in Einzelfällen die Klausen aggressiv werden. Einige Klausenvereine haben reagiert und Alkoholverbote ausgesprochen. Auch die Registrierung der Klausen soll dazu beitragen, dass das Brauchtum sympathisch bleibt.
In Sonthofen war heuer alles so weit friedlich. Auch Immenstadt hatte keine großen Zwischenfälle, bis auf den ungeklärten Fall einer : Hier endete das Klausentreiben für einen Anwohner im Krankenhaus und mit Sachbeschädigung an seiner Hauswand.
Insgesamt gesehen ist das Klausentreiben aber weiterhin ein beliebter Brauch, der jedes Jahr Tausende Menschen - Einheimische wie Auswärtige - begeistert. Nicht zu vergessen: Die oft monatelange Vorbereitung durch die Klausenvereine, die aufwändige Herstellung der Kostüme, die logistische Arbeit von der Parkplatz-Organisation über Absperrungen bis zum Glühweinstand.