Durch Kooperationen Neuer Fonds: 224 Millionen Kaufbeuren (hzm). Auf ein Gesamtvolumen von 224 Millionen Mark ist der Victory Multi Media Fonds 16 ausgelegt, der am vergangenen Samstag den Teilhabern der bisherigen VictoryMedienfonds vorgestellt wurde. Im Event-Center (Kart-Halle) im Gewerbepark sagte der Vorstandsvorsitzende der Victory Media AG, Franz Landerer (Ruderatshofen), durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Firma EM. TV habe man jetzt die Marktführerschaft bei Zeichentrickfilmen in Europa. Die amerikanischen Unternehmen Disney und Warner betrachte er nun nur mehr als einfache Wettbewerber in diesem Marktsegment.
Landerer bezog sich bei diesen Passagen auf den Ende 1999 geschlossenen Vertrag mit EM-TV & Merchandising über 100 Zeichentrickserien innerhalb von fünf Jahren mit einem Gesamtproduktionsvolumen von 1,5 Milliarden Mark. Victory will dazu 500 Millionen Mark beisteuern.
Im Multi Media Fonds 16 sind für Zeichentrick 58 Millionen Mark vorgesehen. Zu den Projekten gehört auch 'Momo'. Den zirka 1500 Teilnehmen an der Präsentation des Fonds wurden erste Ausschnitte gezeigt, verbunden allerdings mit dem Hinweis, dass dieses Projekt vertraglich noch nicht gesichert ist. Knapp 100 Millionen des neuen Fonds sind für zehn Filme vorgesehen, darunter die Lebensgeschichte der italienischen Radsportlegende Gino Bartali und 'Father Hope', in dem sich Bud Spencer als dickköpfiger Pfarrer in einer süditalienischen Kleinstadt für jugendliche Straftäter einsetzt.
Bei dieser und anderen Produktionen ist die italienische Firma De Angelis Partner von Victory. Als ihr Repräsentant sprach Guido De Angelis in Kaufbeuren zu den Fondsinteressenten. Auf seine Vermittlung kam auch Bud Spencer als Stargast aus Rom über den Flughafen München ins Event Center. Der Filmschauspieler versicherte den Versammelten, er freue sich darauf, einmal einen anderen Typ darstellen zu können.
Internet für Kinder
Der dritte Teil des neuen Fonds ist mit 66 Millionen Mark für den Aufbau eines 'Junior Web' vorgesehen. Mit ihm soll Kindern zwischen 4 und 14 Jahren das Surfen im Internet zur 'faszinierenden Erlebnis-Welt' gemacht werden. Dabei kann zwischen drei Altersstufen gewählt werden. Eine spezielle Zugangssoftware soll die Kinder vor ungeeigneten Inhalten schützen.
Bei den Angaben zu diesem Fonds-Bestandteil wird hervorgehoben, dass Victory auf diesem Gebiet noch keine geschäftlichen Erfahrungswerte hat und deshalb das Risiko, aber auch die Chancen höher seien. Wer erstmals bei einem Victory-Fonds einsteigt, muss einen Mindestanteil von 50 000 Mark zeichnen.
Landerer betonte in seinen Ausführungen, dass die Victory-Medienfonds dem voraussichtlich in einigen Wochen vorliegendem neuen Erlass des Bundesfinanzministeriums hinsichtlich der steuerlichen Kriterien über die Verrechnung von Verlusten und Gewinnen entsprechen. 'Medienfonds stehen jetzt sehr stark steuerlich im Vordergrund, Schiffe und Immobilien im Hintergrund', so Landerer.
Bei den Gesellschafterversammlungen der einzelnen Fonds gab es laut Landerer fast nur einstimmige Beschlüsse. Er teilte ferner mit, dass das Grundkapital der Victory Media AG von 1,5 Millionen Mark auf 2,1 Millionen Euro erhöht wird. 'Über 25 Prozent' des Grundkapitals, so die Angabe im Prospekt, gehören der Familie Landerer.
Für die ganztägige Versorgung der zirka 1500 Gäste in Zelten vor der Halle hatte Victory die Firma REC Inscene aus Türkheim engagiert.