Skifahren macht Spaß und im Allgäu bieten sich viele Möglichkeiten für den beliebten Wintersport. Das Hobby ist aber leider auch gefährlich. Immer wieder kommt es auf den Pisten zu folgenschweren Unfällen. Erst vergangene Woche erlitt am Fellhorn ein Skifahrer eine schwere Kopfverletzung und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.
Zusammenstoß im Skigebiet Fellhorn: Skifahrer (73) erleidet Kopfverletzung - trotz Helm
Der Mannschaftsarzt der deutschen Ski Alpin-Nationalmannschaft, Dr. Manuel Köhne, sagt in einer Pressmitteilung zwar, dass die Verletztenzahlen bei Freizeitskifahrern jedes Jahr leicht zurückgehen. Dennoch gebe es auch einen gegenteiligen Trend – und zwar bei den Knieverletzungen, insbesondere den schweren Knie-/Schienbeinkopfbrüchen. In einem Video gibt Dr. Köhne Tipps, wie Unfälle auf der Piste vermieden werden können.
Gerade bei Freizeitsportlern werden Carving-Skier immer beliebter. Dadurch können extrem schnelle Geschwindigkeiten auf der Piste erreicht werden, die gerade nicht so gute Skifahrer nicht immer kontrollieren können. Kollisionen sind häufig die Folge. Laut des DSV-Arztes entstehen etwa 10 bis 15 Prozent der Verletzungen durch direkten Kontakt mit anderen Skifahrern oder Gegenständen. Deshalb rät er allen Skifahrern, einen Helm zu tragen. Rasante Skifahrer sollten sich zudem mit einem Rückenprotektor schützen. Etwa 85 Prozent der Verletzungen passieren dennoch ohne Fremdeinwirkung - also durch selbstverschuldete Stürze. Selbsteinschätzung ist hier ein wichtiger Grundgedanke. "Gerade wir Männer neigen oftmals zur Selbstüberschätzung. Das führt oftmals dazu, dass wir unser Skitempo zu hoch wählen und eventuell nicht angepasst an unseren Trainingszustand fahren", so Dr. Köhne. Bei zwei Abfahrten ist der Körper laut Dr. Köhne besonders verletzungsanfällig: "Wir haben in Untersuchungen gesehen, dass es gerade bei der ersten oder der letzten Fahrt häufig zu Verletzungen kommt. Bei der ersten Fahrt ist die Muskulatur noch nicht ausreichend aufgewärmt und bei der letzten Fahrt kommt es häufig schon zu einer Ermüdung des Körpers und einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit.“