Vor knapp zwei Wochen hat das Landgericht Ravensburg den sogenannten Supermarkt-Erpresser in einer zweiten Verhandlung zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Jetzt hat der 56 Jahre alte Mann Revision gegen das Urteil eingelegt. Das berichtet der Südwestrundfunk. Der 56-Jährige hatte im Jahr 2017 fünf Gläser Babynahrung mit einem geruchlosen und süßlich schmeckenden Gift versetzt und in verschiedenen Geschäften in Friedrichshafen platziert. Anschließend forderte der Mann von verschiedenen Händler insgesamt 11,75 Millionen Euro. Der Täter befand sich laut Bundesgerichtshof (BGH) in einer desolaten finanziellen Situation. Nach Angaben des BGH enthielten die Gläser für Babys eine drei bis fünffache tödliche Dosis. Die Tat hatte der Mann über mehrere Monate vorbereitet. Bereits 2018 hatte das Landgericht den Mann in einer ersten Verhandlung wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter räuberischer Erpressung zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Nachdem der Mann Revision einlegte, hob der Bundesgerichtshof das Urteil im vergangenen Jahr teilweise auf. Weil er in einer E-Mail vor der vergifteten Nahrung warnte, lag laut BGH keine Tötungsabsicht vor. Der versuchten besonders schweren räuberischen Erpressung habe sich der Mann aber schuldig gemacht.
Lange Haftstrafe