Es kracht mal wieder zwischen Jagd, Forst und Naturschutz. Schauplatz ist die Kürnach, ein kleiner, bewaldeter Höhenzug westlich von Kempten, der sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg liegt. In diesen den Alpen vorgelagerten Bergen hat auch die Gämse einen natürlichen Lebensraum. Ins Schussfeld der Kritik geraten ist jetzt der Forstbetrieb Sonthofen, der auf bayerischem Terrain eine Fläche von knapp 3.000 Hektar bewirtschaftet. Der Verein „Wildes Bayern“ wirft den Staatsforsten vor, gemeinsam mit privaten Grund- und Waldbesitzern einen Abschussplan für die Gämsen durchgedrückt zu haben, der die „Ausrottung der gesamten Population bedeutet“. Der Jahresabschuss der vergangenen zehn Jahre lag in der Kürnach im Schnitt bei 9,5 Stück Gamswild. Im Jagdjahr 2018/19 wurden 19 Tiere erlegt. Wenn am 1. August die Schonzeit endet, sollen nach dem neuen Plan 28 Gämsen geschossen werden. „Wird diese Zahl erfüllt, gibt es in der Kürnach keine Gams mehr“, sagt Christine Miller, die Vorsitzende des Vereins „Wildes Bayern“, einem Aktionsbündnis zum Schutz der Wildtiere und ihrer Lebensräume.
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