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Verdi ruft heute Einzelhandel und Großhandel im Allgäu zur Demo in Memmingen auf

Streik am Mittwoch

Verdi Allgäu ruft Beschäftigte im Einzel- und Großhandel zur Demo in Memmingen auf

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    Verdi Allgäu ruft den Einzel- und Großhandel zum Streik auf. Die Gewerkschaft erwartet am Mittwoch 250 Teilnehmer zur Demo in Memmingen. (Symbolfoto, Archiv)
    Verdi Allgäu ruft den Einzel- und Großhandel zum Streik auf. Die Gewerkschaft erwartet am Mittwoch 250 Teilnehmer zur Demo in Memmingen. (Symbolfoto, Archiv) Foto: picture alliance / Bernard Darko/dpa | Bernard Darko

    Um ihre Forderung nach höheren Löhnen im bayerischen Handel zu unterstreichen, ruft verdi Allgäu am heutigen Mittwoch, 31. Januar 2024, die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel zur Demo in Memmingen auf. Ab 10:30 Uhr zieht die Demo durch die Memminger Innenstadt, zu der verdi über 250 Teilnehmer erwartet, informiert Manuela Karn, verdi Gewerkschaftssekretärin im Allgäu.

    Verdi warnt vor drohender Altersarmut

    "Die Beschäftigten streiken aus reiner Notwehr, da sie sich ein Arbeitsleben im Handel ohne Einkommenssteigerungen, die den extrem gestiegenen Preisen etwas entgegensetzen, nicht leisten können“, sagte Hubert Thiermeyer, verdi Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.

    "Die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel müssen mit ihrem Gehalt nicht nur ihr Leben und das ihrer Familien bestreiten, sie müssen damit auch der drohenden Altersarmut begegnen. Da zählt jeder Euro, den wir durchsetzen", fügte Thomas Gürlebeck, verdi Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel, hinzu.

    Verdi möchte neuen Verhandlungstermin mit Arbeitgebern vereinbaren

    Die Gewerkschaft möchte die Arbeitgeber dazu bewegen, einen neuen Verhandlungstermin zu vereinbaren. Seit April finden Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Nachdem die Tarifverhandlungen aber immer wieder gescheitert sind, sagten die Arbeitgeber im November in allen Tarifgebieten die Verhandlungsgespräche für 2023 ab. Der Handelsverband Bayern hatte seinerzeit die Forderungen der Gewerkschaft als "vollkommen überzogen" bezeichnet.

    Forderungen von verdi für den bayerischen Einzel- und Großhandel

    Für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel fordert verdi:

    • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde
    • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat
    • Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde
    • Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen
    • Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen allgemeinverbindlich werden, um Dumpingkonkurrenz zu verhindern

    Für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel fordert verdi:

    • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent
    • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
    • Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen
    • In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden

    Untermauert werden diese Forderungen laut verdi durch eine Beschäftigtenbefragung, an der sich nach Aussage der Gewerkschaft knapp 6.000 Beschäftigte aus über 500 Einzelhandels-Betrieben und knapp 4.000 Beschäftigte aus dem Groß- und Außenhandel beteiligten.

    Demnach gaben dort 76 Prozent der Befragten aus dem Einzelhandel an, Probleme zu haben, mit ihrem derzeitigen Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Groß- und Außenhandel lag der Anteil laut verdi bei 73 Prozent. 87 Prozent im Einzel- und 89 Prozent im Großhandel schätzen demnach ein, dass ihre Rente aus dem derzeitigen Gehalt nicht vor Altersarmut schützt. 68 Prozent unterstützten eine überproportionale Anhebung der unteren Einkommen und 84 Prozent der Befragten forderten die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

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