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Verdacht auf Tierquälerei in großem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach

Kühe

Verdacht auf Tierquälerei in großem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach

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    Symbolbild
    Symbolbild Foto: Matthias Becker

    In einem großen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach sollen Tiere über mehrere Wochen hinweg regelrecht gequält werden. Das berichten die ARD und die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Videodokumentationen aus dem Betrieb. Die Tiere sollen laut den Videos getreten und geschlagen werden, das Personal des Milchviehbetriebs soll den Kühen immer wieder Schmerzen zufügen und sie mit Hilfe von Hüftklammern und Traktoren durch den Stall schleifen, wenn die Kühe selbst nicht mehr laufen können. Sollten Tiere krank sein, würden sie in eine Art Krankenstall gebracht, wo ihnen dann aber nur wenig Wasser und Futter zur Verfügung steht. Die Videos sollen zahlreiche Nottötungen zeigen, bei denen die Tiere zwar mit einem Bolzenschuss betäubt, dann aber nicht sachgerecht ausgeblutet werden. So müssen die Tiere mehrere Minuten lang leiden. Fleisch aus solchen Notschlachtungen soll laut dem Bericht der ARD unter Berufung auf den Schlachthof Vion in Buchloe in den Lebensmittelhandel gelangt sein. Die Milch des Betriebs ging an die Käserei Champignon, die eine lückenlose Aufklärung des Falls fordert. "Sollten sich die Vorwürfe als zutreffend erweisen und nicht endgültig abgestellt werden, werden wir weitere Schritte bis hin zur Beendigung der Lieferbeziehungen einleiten", heißt es bei der ARD. Der Betreiber des Milchviehbetriebs will sich laut ARD und Süddeutscher Zeitung bislang nicht zu den Vorwürfen äußern. Das Veterinäramt im Landkreis Unterallgäu kontrolliert den Betrieb regelmäßig. Wie das Landratsamt all-in.de gegenüber bestätigt hat, wurden dabei immer wieder tierschutzrechtliche Verstöße festgestellt.  Bei einer Kontrolle Anfang Juni, der eine anonyme Anzeige vorausgegangen war, wurden abermals Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt und der Landwirt darauf hingewiesen, bis wann er die Mängel zu beheben habe. Wie Friedrich Mülln vom Verein „Soko Tierschutz“ aus Augsburg im Interview mit der Augsburger Allgemeinen erzählt, hatte sein Verein die Anzeige erstattet. Inzwischen soll auch das Verbraucherschutzministerium reagiert haben.

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