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Vacufol investiert 23 Millionen Euro Über 200 Arbeitsplätze sollen entstehen

Bad Grönenbach

Vacufol investiert 23 Millionen Euro Über 200 Arbeitsplätze sollen entstehen

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    Vacufol investiert 23 Millionen Euro Über 200 Arbeitsplätze sollen entstehen
    Vacufol investiert 23 Millionen Euro Über 200 Arbeitsplätze sollen entstehen Foto: ursula deni

    Das Unternehmen Vacufol plant eine Großinvestition in Bad Grönenbach-Thal: Auf einem rund 5,7 Hektar großen Grundstück im dortigen Gewerbegebiet sollen rund 23 Millionen Euro investiert werden. Anfangs sollen 60, im Endausbau mehr als 200 Arbeitsplätze geschaffen werden. Entsprechend positiv fielen die Wortmeldungen im Grönenbacher Gemeinderat aus. Mit 18:1 Stimmen wurde das Vorhaben befürwortet.

    "Dieses Gelände ist prädestiniert für das, was wir vorhaben", meinte Vacufol-Geschäftsführer Bernd Hörburger zum neuen Firmenstandort in Bad Grönenbach. Zunächst soll ein Drittel des Areals bebaut werden. Entstehen sollen 6000 Quadratmeter Produktionsfläche zur Herstellung von Verpackungsfolien. Dazu kommen noch 1500 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche. Zu Beginn sollen 60 bis 65 Arbeitsplätze entstehen. Davon sollen rund 40 neue Mitarbeiter aus dem regionalen Bereich eingestellt werden. Mit Nebenflächen hat der erste Bauabschnitt einen Flächenbedarf von 25 000 Quadratmeter. Pro Stunde, so ist es geplant, werden etwa 600 Kilogramm Rohstoffe für die Folienherstellung verarbeitet.

    Trotz dieser Menge, meinte der Geschäftsführer, werde sich die zusätzliche Verkehrsbelastung durch An- und Abtransporte in engen Grenzen halten. Die neue Fabrik wird im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr geführt. Da die Extruder-Maschinen 18 Meter hoch sind, erfordert die erste Produktionshalle eine Höhe von 20 Metern. In einem zweiten und dritten Bauabschnitt sollen noch Extruder hinzukommen, die knapp 30 Meter hoch sind. Entsprechend wird die Höhe dieser Halle ausfallen. Im Endausbau, in rund sechs Jahren - so ist prognostiziert - soll der Betrieb rund 200 Mitarbeiter beschäftigen. Der Zeitplan für die Realisierung ist eng gesteckt. Im Juli soll bereits Baubeginn sein.

    "Erste Extruder werden nach den Weihnachtsferien Anfang 2010 in Betrieb gehen", erläuterte Bernd Hörburger. Eine Auslastung von rund 80 Prozent stehe bereits fest. Mit einem Kostenvolumen von rund 12 Millionen Euro stellen die Extruder, laut Hörburger, den Löwenanteil der Investition dar. Der Fabrikneubau sei zunächst in Polen geplant gewesen. Hierfür wäre sogar ein EU-Zuschuss in Höhe von etwa elf Millionen Euro geflossen.

    "Allgäu als Zentrum der Verpackungsindustrie"

    "Die letzten Wochen haben mich in der Entscheidung für den Gewerbestandort Bad Grönenbach bestätigt", meinte Hörburger: Das Zentrum der Verpackungsindustrie liege, samt den entsprechend qualifizierten Mitarbeitern, im Allgäu. "Die von uns geforderte Qualität wäre in Polen nicht erreichbar gewesen", fügte der Geschäftsführer an.

    Enorme Vorteile sah Hörburger für sein Produktionsverfahren und das neue Produkt. So sei die neue Folie beim Verbrennen nicht giftig. Herkömmliche Verpackungsfolie setzt beim Verbrennungsvorgang in der Müllverbrennungsanlage Giftstoffe frei, die nicht ganz herausgefiltert werden können oder mit den Filtern entsorgt werden müssen.

    Energieintensiv ist die Fertigung wegen eines enormen Kühlungsbedarfes. Um die Kosten eindämmen zu können, soll zur Kühlung über eine 60-Meter-Bohrung Erdwasser genutzt werden. Zudem wird die Abwärme in der Produktion über Wärmetauscher für die Beheizung der Firma genutzt. So sollen zehn Millionen Euro pro Jahr eingespart werden.

    "Bereits Probleme mit Geruchsbelästigung"

    Während sich im Gremium allgemein eine sehr positive Stimmung breitmachte, bemerkte Ratsmitglied Roland Koch ("das geht mir zu schnell"), es gebe bereits Probleme mit Geruchsbelästigungen durch die Kunststoffverarbeitung im Thal. Bernd Hörburger entgegnete, dass durch das neue Verfahren keine merklichen Geruchsbelästigungen entstehen werden.

    "Wir sind wirklich stolz; das war eine goldrichtige und wichtige Entscheidung in einer schwierigen Zeit", betonte Bürgermeister Bernhard Kerler.

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