Vor den Augen seiner Frau und der Tochter ist ein 44-jähriger Urlauber aus dem Raum Karlsruhe an einer Seilrutsche (Flying-Fox-Anlage) in einem Waldseilgarten in Pfronten über mehrere Meter abgestürzt. Der Mann erlitt schwere Verletzungen an Becken und Rippen.
Bei Wald- und Hochseilgartenbetreibern - in der Region gibt es inzwischen rund zehn derartiger Anlagen - sorgte die Unglücksursache für Kopfschütteln. "Es ist völlig unerklärlich, dass ein zehn Millimeter dickes Stahlseil reißen kann", sagte Bergführer Wolfgang Mayr, einer der Betreiber der Anlage. Derartige Stahlseile würden überall in Hochseilgärten und beispielsweise auch beim Bau von Klettersteigen verwendet. Als eine mögliche Unfallursache gilt Materialermüdung, möglicherweise durch eine dauernde Knickbelastung. Auch eine Fehlproduktion könnte als Ursache in Frage kommen. Unmittelbar nach dem Unfall wurden in dem Pfrontener Waldseilgarten sämtliche baugleichen Teile vorsichtshalber ausgetauscht. Bei Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften könne sich ein solcher Unfall "nach menschlichem Ermessen" nicht wiederholen, versicherte Mayr.
Die Ermittlungen hat die Alpine Einsatzgruppe der Polizei übernommen. Das gerissene Seil wurde sichergestellt. Die Anlage sei von Experten "vorbildlich geführt" und in bestem Zustand, so ein Beamter.