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Urenkel Kilian im Mittelpunkt

Hergensweiler

Urenkel Kilian im Mittelpunkt

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    Urenkel Kilian im Mittelpunkt
    Urenkel Kilian im Mittelpunkt Foto: matthias becker

    Selbst wenn sich heute die Besucher und Gratulanten die Klinke am Kirchweg 5 in die Hand geben, steht für den Jubilar Georg Rehm an seinem 75. Geburtstag der Urenkel Kilian im Mittelpunkt. Der Zweieinhalbjährige ist sein ganzer Stolz. "Wenn der mich braucht, lass ich jede Arbeit liegen, ich gehöre meinem Urenkel" erzählt Rehm, der Kilian bei seinem täglichen einstündigen Spaziergang von Hergensweiler nach Stockenweiler mitnimmt. "Der Bub kommt jedesmal mit einem neu gelernten Wort heim," schildert Rehm.

    Er ist dabei, die letzten seiner vielen Aufgaben abzugeben, wie immer mit Sorgfalt. Er hat stets darauf geachtet, dass seine Ämter von guten Händen weitergeführt werden.

    Rehm war 30 Jahre Gemeinderat und zwölf Jahre 2. Bürgermeister, an die 20 Jahre Geschäftsführer der CSU, Gründer der Jungen Union im Kreis, Wegbereiter des Kreisheimattags mit Ortsheimatpflegern in allen Gemeinden, sowie Gestalter und Leiter des Heimatmuseums in seiner Heimatgemeinde mit überregional bedeutenden Gegenständen.

    Die Spezialsammlung zum Thema "Volksfrömmigkeit" ist die zweitgrößte Volkskundesammlung Bayerns. An die 40 Jahre Sammelleidenschaft von Georg Rehm stecken darin: "Je mehr man davon weiß, desto faszinierender wird es".

    Mit der Medaille "Für vorbildliche Heimatpflege" wurde Rehm dafür vom Präsidenten des bayerischen Landtags ausgezeichnet. Nicht zuletzt ist der ehedem begeisterte Bergwanderer und -kletterer Ehrenmitglied im Sportverein.

    Der in Stockenweiler geborene Rehm, seit 48 Jahren verheiratet mit Anita, die aus München stammt, ist vor eineinhalb Jahren zum Ehrenvorsitzenden des Heimattags ernannt worden. 17 Jahre war er Vorsitzender und Antreiber. Dass der Heimatgedanke - ob Mundart, Brauchtum oder Erhalt alter Gebäude -, auch bei den Kommunalpolitikern wieder Fuß gefasst hat, ist mit sein Verdienst.

    Alten Pfarrhof ersteigert

    Die Dorfchronik führt Rehm noch fort, doch die Vorträge und Kräuterwanderungen hat er eingestellt. Seine mannigfaltigen Erfahrungen gibt er jedoch bereitwillig weiter.

    Gerne erzählt Rehm, wie er als 2. Bürgermeister in den Achtzigerjahren den Alten Pfarrhof für 140 000 Mark ohne Gegenbieter für die Gemeinde ersteigern konnte. Das Schnäppchen wurde der ideale Ort für das Museum.

    Rehm repräsentiert die Region Westallgäu und Bodensee als 2. Vorsitzender im Heimatbund Allgäu. Auch dieses Ehrenamt wird er demnächst weitergeben, denn "ich hab soviel gemacht im Leben. Da lässt die Kondition allmählich nach," erklärt er, warum er sich aus dem öffentlichen Leben Schritt um Schritt zurückzieht. Er genießt jeden Tag in großer Zufriedenheit, und seine Frau, die das Archiv des Heimatmuseums pflegt, freut sich, "dass wir mehr Zeit füreinander haben".

    Am Wochenende soll deshalb ein Grillfest mit der ganzen Familie den Geburtstag abrunden. Die drei Kinder, acht Enkel und der Urenkel wohnen im Umkreis von 120 Metern, was Rehm "ganz toll" findet.

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