Leeder (sst). - 826 Unterschriften hat die Seestallerin Ingrid Bräuer in den vergangenen Wochen gesammelt. Mit ihrer Aktion fordert sie mehr Sicherheit für die unbeschrankten Bahnübergänge in Leeder und Unterdießen durch die Installation einer Blinklichtanlage. Vergangene Woche übergab sie Bürgermeister Erwin Karg die Liste. Die Unterschriftenlisten lagen in den örtlichen Banken, Geschäften und der Tankstelle aus. Karg versprach, die gesammelten Unterschriften durch die Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal an die Bahn weiterzuleiten. So könne eine Stellungnahme der Bahn sowohl zum Unterdießener als auch zum Leederer Übergang erwirkt werden. 'Eventuell kommt es zu einer Ortseinsicht', meinte der Fuchstaler Bürgermeister. Aber Hoffnung, dass die Bahn etwas unternehme, könne er Ingrid Bräuer nicht machen. Der Leederer Übergang, der in Kargs Zuständigkeit fällt, sei gut einsehbar. Dennoch war im September ein Bauer mit seinem Traktor in einen Güterzug gefahren und tödlich verunglückt.
Wenn die Bahn keine Blinklichtanlage errichten möchte, kann die Gemeinde Leeder die Anlage gegebenenfalls finanzieren, da es sich um eine Gemeindeverbindungsstraße handelt. Dem Gemeinderat wird dies laut Karg zur Behandlung und Entscheidung vorgelegt. Der Bürgermeister gab jedoch zu bedenken, dass eine Blinklichtanlage teuer ist. Bräuer interessierte, warum kurz vor Asch ein beschrankter Bahnübergang vorhanden ist. Karg konnte hier nur vermuten, dass die Trasse vor der Gemeindestraße Leeder gebaut worden war und die Bahn damals noch mehr Geld für Schranken zur Verfügung gehabt hatte. Ingrid Bräuer lag der Bahnübergang Unterdießen ebenfalls am Herzen. Sie selbst kollidierte mit ihrem Fahrzeug mit einem Zug der Lokalbahn. Zum Glück blieben sie und ihre beiden Kinder unverletzt. Außerdem gilt der Übergang als weniger einsehbar als der Leederer. Die Unterdießener Bürgermeisterin Monika Groner gab gegenüber unserer Zeitung an, dass sie ebenfalls die Stellungnahme der Bahn abwarte. Je nach Ergebnis wird sich der Unterdießener Rat dann damit beschäftigen. Da es sich bei der Straße von Unterdießen zur B17 um eine Kreisstraße handelt, sind die Zuständigkeiten bei der Entscheidung für eine Blinklichtanlage, sofern die Bahn dies ablehnt, noch zu klären. Bräuers Anliegen ist es, nach den beiden schweren Unfällen mehr für die Sicherheit der Bürger zu erwirken.