Dass Bürgermeister Karl Fischer und sein Stellvertreter Helmut Holzheu bei der letzten der vier Oberostendorfer Bürgerversammlungen ins Schwitzen kamen, lag nicht nur am warmen Boller-Ofen im Unterostendorfer Bürgerheim. Nach den drei Informationsveranstaltungen der Gemeinde in Gutenberg, Lengenfeld und Oberostendorf mussten die Gemeindevertreter diesmal vor allem beim Thema "Solarpark Oberostendorf-Lengenfeld" eine ganze Reihe von Detailfragen beantworten.
Wie berichtet, will die Gemeinde zwischen Oberostendorf und Lengenfeld eine große Freiflächen-Photovoltaik errichten und hat dazu ein eigenes Kommunalunternehmen gegründet. Noch steht die letzte Genehmigung aus, doch wenn das Landratsamt zustimmt, soll die (schlüsselfertig) rund neun Millionen Euro teure Anlage schon im August den ersten Strom ans Netz liefern. Mit dem "Solarpark" ist Oberostendorf nach Görisried erst die zweite Ostallgäuer Gemeinde, die den Schritt in die kommunale Erzeugung von Öko-Strom wagt.
In seiner Funktion als Vorstand des neuen Kommunalunternehmens hatte Helmut Holzheu die Gäste zwar über die Kosten, die Größe und die Leistungsfähigkeit der Anlage informiert, doch im Anschluss hatten die Unterostendorfer noch etliche Fragen auf Lager.
Etwa zu den technischen und finanziellen Risiken des Projekts und den Gewinnaussichten durch die Einspeisevergütung - oder zurzeit nach dem Solarpark, denn die Laufzeit der Anlage ist auf 25 Jahre begrenzt.
Mit Bürgschaften des Herstellers, der die Rücknahme der 35000 Solarmodule garantiert, Versicherungen gegen technische Defekte und Hagelschlag sowie mit genau geregelten Wartungsverträgen wolle die Gemeinde einen möglichst ungestörten Betrieb der Anlage erreichen, erklärte Holzheu. Auf mögliche Nachfolgeprojekte angesprochen, versicherte Holzheu, dass keine weitere Anlagen hinzukommen werden.
Denkbar sei ein Grundsatzbeschluss, in dem sich die Gemeinderäte generell gegen den Bau weiterer Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Oberostendorfer Flur aussprechen.