Zum 100-jährigen Bestehen des Turn- und Sportvereins Altusried präsentierten sich die 16 Abteilungen des mehr als 2000 Mitglieder zählenden Vereins in einer vielseitigen und abwechslungsreichen Sportgala in der aufwendig umgestalteten Schulturnhalle. Zum Schluss gab es Ovationen für die Teilnehmer und Verantwortlichen des TSV. 'Es war ein Superabend', war immer wieder zu hören.
Die Ouvertüre war eine Art politisches Kabarett. Unter dem Motto 'Unser TSV und das ewig Leben' gab es einen Disput im Himmel, in dem der gestrenge Erzengel Michael ('Pewe' Herb), vor allem auf Rache sinnend, an außergewöhnliche Taten in alten Zeiten erinnerte. Sogar F.J.S. (der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß) bekam sein Fett ab: 'Könnt’ ja sein, dass der aus selig alten Verschieberzeiten noch was übrig hat.'
'Lebende Legende' gepriesen
Scharf getadelt wurde das Brauchtum, dass alte Vereinsvorstände seliggesprochen wurden, und 'das scho nach 27 Jahren'. Dass der alte Gasthof 'Post' abgerissen wurde, um Platz für die neue moderne 'Postresidenz' zu schaffen, wurde als 'a Sünd’ und geschmacklos' gebrandmarkt. Und der gute alte Anton Diet wurde als 'Größter im TSV', als 'lebende Legende' gepriesen. Als aktiver Fußballer habe er einmal Libero gespielt, dabei aber die 'tollsten Eigentore' geschossen. Unter den mitreißenden Klängen jubilierend lauter Orgelmusik wurde ihm der 'Heiligenschein' in Form eines Ehrenlorbeerkranzes übergestülpt.
Bevor die multitalentierten Moderatoren Oliver Kammel und Roland Wintergerst durch das teils spektakuläre Programm (rasante Judo-Würfe, synchron vorgetragenes Turnen am Barren, knisternde Akrobatik und vieles mehr) führten, erinnerte Vereinsvorsitzender Peter Klüpfel an zwei ganz wichtige historische Ereignisse, die es aus dem Jahr 1912 unbedingt zu merken gelte: Stapellauf der Titanic und die Gründung des Altusrieder TSV. Der sei 'bis ins hohe Alter potent und zeugungsfähig geblieben', was die immer noch steigende Mitgliederzahl beweise.
Da der TSV stets auch seinen Beitrag zum Theaterprogramm im 'Kästle', aber auch auf der großen Freilichtbühne leistete, verwies Klüpfel auf den 'Brandner Kaspar', das Erfolgsstück des TSV schlechthin. In den 100 Jahren des Bestehens kam das Stück, sage und schreibe 102-mal zur Aufführung.
Entspannte Heiterkeit
Unterhaltsam waren die musikalischen Darbietungen. Unter scharf gehackter Stakkato-Begleitung durch Katharina Jäkle am Piano sorgten Lieder wie 'Mein kleiner grüner Kaktus' im Stil der Comedian Harmonists für entspannte Heiterkeit. Anspruchsvoll die Beiträge von Sopranistin Gertrud Hiemer-Haslach im leuchtend roten Kleid.
Das Festwochenende hatte mit der Gala begonnen, die am Samstag für geladene Gäste wiederholt wurde. Voll war die Kirche beim Gottesdienst zum Jubiläum. Neben einem Frühschoppen gab es am Sonntagnachmittag auch einen bunten Nachmittag in der Sporthalle.