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Unterallgäuer AfD-MdL Maier will Landrat in Dillingen werden

Umstrittener Politiker

Unterallgäuer AfD-MdL Maier will Landrat in Dillingen werden

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    Christoph Maier (AfD), bayerischer Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Memmingen, will Landrat von Dillingen a.d. Donau werden. (Archivbild)
    Christoph Maier (AfD), bayerischer Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Memmingen, will Landrat von Dillingen a.d. Donau werden. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

    Christoph Maier, seit 2018 Landtagsabgeordneter der AfD für den Stimmkreis Memmingen, strebt sein nächstes politisches Amt an: Er will Landrat des Landkreises Dillingen a.d. Donau werden. Das hat die AfD bereits im Februar mitgeteilt. Am 15. Mai findet die Wahl statt. Es geht um die Nachfolge des amtierenden langjährigen Landrats Leo Schrell (Freie Wähler), der nicht mehr zur Wahl antritt.

    Maier - ein "Flügel"-Mann

    Christoph Maier ist 37 Jahre alt, Rechtsanwalt und durchaus umstritten. Er wird allgemein dem völkischen "Flügel" der AfD um Björn Höcke zugeordnet, der zwar offiziell nicht existiert, aber dennoch afd-intern eine große Rolle bei der Positionierung der Partei spielt. Unter anderem war es seine Niederlage im Machtkampf innerhalb der AfD gegen den rechten "Flügel", die Jörg Meuthen Anfang des Jahres zum Austritt aus der Partei bewegt hat. Bereits im März 2020 hat das Bundesamt für Verfassungsschutz den "Flügel" als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung" eingestuft. Seitdem werden seine Vertreter nachrichtendienstlich beobachtet.

    Erste Strophe des Deutschlandliedes: im Grunde "nicht verwerflich"

    2019 hatte Maier eine Veranstaltung des "Flügels" im oberbayerischen Greding besucht. Bei dieser Veranstaltung sang man unter anderem die erste Strophe des Deutschlandliedes, die zwar nicht verboten ist, aber allgemein wegen ihres Inhaltes verpönt ist ("Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt"). Maier sang mit. In einemInterview bei der Augsburger Allgemeinenhat er das im Anschluss gerechtfertigt: Sein Verhalten sei "politisch unklug", aber im Grunde "nicht verwerflich" gewesen. 

    Positionierung als Corona-Maßnahmen- und Impf-Gegner

    In der Corona-Krise hat sich Maier als Sprachrohr der Maßnahmen-Gegner positioniert. In einem Blogeintrag auf seiner Webseite und auf der von ihm betriebenen journalistisch anmutenden Seite "Allgäu/Schwaben Direkt" finden sich beispielsweise relativ ausführlich Beiträge mit Rechtshilfe für "Spaziergänger" mit Paragraphen-Übersicht zum Versammlungsrecht, mit Interpretationen von Allgemeinverfügungen und Tipps, wie man sich Behörden gegenüber verhalten soll. In seinem Telegram-Kanal nennt Maier das "juristische Klarstellung". Für größeres Aufsehen hatte zuletzt gesorgt, dass Maier im Oktober 2021in einer Sendung von allgäu.tvden Rücktritt der Intendantin des Landestheaters Schwaben Kathrin Mädler gefordert hat, weil diese "einseitig radikalfeministische, familienfeindliche und multikulturelle Ideen" propagiere. Sprich: Mädler ist ihm zu linkslastig.

    Christoph Maier: Seine bisherigen Kandidaturen

    • OB-Wahl Memmingen 2016: erfolglos (10,4 Prozent)
    • Bundestagswahl 2017: Angetreten für die AfD im Wahlkreis Ostallgäu, erfolglos (12,4 Prozent)
    • Landtagswahl 2018: Angetreten für die AfD im Stimmkreis Memmingen, erfolgreich dank Listenplatz 5
    • Kommunalwahl 2020: Angetreten für die AfD bei der Stadtratswahl Memmingen, erfolgreich
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