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Zecken: Tipps und Tricks zur Entfernung und Prävention

Krankheitsüberträger

Zecken: Tipps und Tricks zur Entfernung und Prävention

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    Zecken sind klein und unter Umständen sehr gefährlich (Symbolbild).
    Zecken sind klein und unter Umständen sehr gefährlich (Symbolbild). Foto: Ippicture auf Pixabay.

    Zecken werden ab einer Temperatur von etwa acht Grad aktiv. Die kleinen Spinnentiere halten sich in Gebüschen, Ästen oder Grashalmen auf. Kommt ein Mensch oder Tier vorbei und streift die Zecke, hält sie sich fest.  Wenn eine Zecke sticht, was oft fälschlicherweise als Zeckenbiss bezeichnet wird, besteht das Risiko, an einer Borreliose oder FSME-Infektion zu erkranken. Beide haben unterschiedliche Symptome und werden auf verschiedene Weisen verursacht. Das Gesundheitsamt des Landkreises Unterallgäu erklärt, wie man am besten vorgeht wenn man eine Zecke am Körper entdeckt:

    1. Wie entfernt man eine Zecke?

    Der Zeckenleib darf beim Entfernen nicht zerquetscht werden. So könnten Erreger aus der Speicheldrüse der Zecke in die Wunde gepresst werden. Mit einer spitzen Pinzette sollte die Zecke möglichst dicht über der Haut gefasst und dann einfach herausgezogen werden. Vorsichtiges Hin- und Herdrehen und vorsichtige Rüttelbewegungen können das Herausziehen erleichtern. Wer kein Hilfsmittel zur Hand hat, kann die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernen. Hierbei muss allerdings besonders darauf geachtet werden, die Zecke nicht zu zerdrücken.  Von Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff rät das Gesundheitsamt des Landkreises Unterallgäu dringend ab. Diese Mittel würden das Tier nur unnötig reizen und könnten dazu führen, dass es seinen Speichel und damit möglicherweise Infektionserreger abgibt. Nach der Entfernung muss die Wunde gründlich desinfiziert werden, unter anderem um eine Infektion durch andere Keime zu verhindern. Anschließend kann die Zecke entsorgt werden.

    2. Wie entsorgt man die Zecke?

    Am wirkungsvollsten ist es,  die Zecke mit einem schweren Gegenstand, zum Beispiel einem Glas, zu zerdrücken. Dazu sollte sie zwischen ein zusammengefaltetes Blatt Papier gelegt werden. Auch hochprozentiger Alkohol und Chlorreiniger sind eine erfolgreiche Methode. Alternativ kann die Zecke auch in einer Flamme, wie etwa die einer Kerze, verbrannt werden. Auf keinen Fall sollte man die Zecke mit den Fingern zerquetschen. Schon durch die kleinste Wunde an der Hand könnten die Krankheitserreger in den Körper gelangen. Auch das Zertreten mit dem Schuh oder das Herunterspülen in der Toilette sind keine wirkungsvollen Varianten, um die sehr robusten Tiere zu entsorgen.

    3. Was tun, wenn die Zecke nicht restlos entfernt werden konnte?

    Manche Zecken sind bereits so vollgesaugt, dass sie nicht in einem Zug entfernt werden können. Dann kann und muss man einfach noch einmal nachfassen. Wenn die Zecke nicht vollständig entfernt werden kann, ist es meist nicht der Kopf sondern ein Teil des Stechapparates, der zurück bleibt. Bei einer gründlich gesäuberten Wunde wird er in der Regel nach einiger Zeit vom menschlichen Körper einfach abgestoßen und stellt so kein Problem dar. Ansonsten kann er auch vom Arzt entfernt werden.

    4. Muss ich bei einem Zeckenstich zum Arzt gehen?

    Generell muss man bei einem Zeckenstich keinen Mediziner aufsuchen. Außer zur Entfernung von hartnäckigen Zeckenüberresten sollte man aber bei einem Arzt nachfragen, wenn sich erste Symptome zeigen, die auf eine Borreliose oder FSME hindeuten.

    5. Wie erkenne ich eine Borreliose-Infektion?

    Die Borreliose ist oft schwer zu erkennen. Typisch ist aber eine sogenannte Wanderröte, die in fast jeden Fall auftritt. Rund um die Einstichstelle taucht eine etwa fünf Zentimeter große ringförmige Rötung auf. In der Mitte ist sie in der Regel blasser als am Rand. Hinzu kommen immer wieder Beschwerden wie Fieber oder Muskel- und Kopfschmerzen. Etwas seltener treten nach einigen Wochen knötchenartige oder blaurote Schwellungen der Haut auf. Auch ein Befall des Nervensystems gehört zu den seltenen Symptomen. Bei Erwachsenen typisch sind brennende Nervenschmerzen, die sich vor allem nachts verschlimmern. Die Nervenreizungen können zu Taubheitsgefühlen, Seh- oder Hörstörungen und Lähmungen des Rumpfes, der Arme oder Beine führen.

    6. Wie erkenne ich eine FSME-Erkrankung?

    Im Gegensatz zur Borreliose verläuft die FSME in der Regel in zwei typischen Phasen. Nach grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommt es etwa eine Woche nach dem Zeckenstich zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns. Auch eine Rückenmarksentzündung ist möglich.  Neben erneutem Fieber, Übelkeit und Erbrechen können Lähmungen an Armen und Beinen auftreten. FSME-Erkrankte leiden unter Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Müdigkeit. Gegen FSME gibt es eine Impfung, die für Menschen empfohlen wird, die in Risikogebieten leben und sich viel in der Natur aufenthalten. Zu diesen Risikogebieten gehört auch das Allgäu.

    7. Was kann ich tun, um einen Zeckenstich zu vermeiden?

    Wer einen Ausflug in den Wald oder über Wiesen plant, sollte lange Kleidung und geschlossene Schuhe tragen. Am besten zieht man die Strümpfe über die Hosenbeine. So können die kleinen Tierchen nicht an die Haut gelangen. Die Kleidung sollte am besten hell sein. Die winzigen dunklen Flecken fallen hier mehr auf und können leichter entfernt werden. Bevor man das Haus verlässt, sollte man zeckenabweisende Mittel auf die Haut auftragen. Die Wirkung solcher Mittel ist allerdings zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz. Daher sollte man bei Spaziergängen auf festen Wegen bleiben und direkten Hautkontakt mit dem Unterholz, hohem Gras und bodennahen Pflanzen meiden. Nach dem Aufenthalt in der Natur ist trotz aller Vorkehrungen eine Absuche nach Zecken erforderlich. Besonders in den Kniekehlen, den Leisten, unter den Achseln und hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz stechen die Zecken gerne zu.

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