Die Kanoniere zählen bei den Wallenstein-Spielen in Memmingen zu den Publikumsmagneten. Wie man zum Kanonier wird und was man braucht, um dann auch tatsächlich feuern zu dürfen, berichtet die Allgäuer Zeitung. Wer Kanonier werden möchte, müsse sich zunächst schriftlich bewerben, erklärt Gruppenleiter Markus Bilgram. Ein Gruppenausschuss aus sieben Personen entscheidet dann, ob der Bewerber aufgenommen wird. Zunächst wird die Person dann für ein Jahr auf Probe aufgenommen. Solange trägt der Anwärter einen braunen Wams. Seine schwarze Uniformjacke erhält er dann nach einem Jahr, meist am Fischertag. Auf eigene Kosten kann der Anwärter eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung zum Umgang mit Sprengstoff ablegen. Dieser "Schwarzpulverschein" muss aber alle fünf Jahre erneuert werden. Zwar werden bei den Spielen aus Sicherheitsgründen keine echten Geschosse mehr abgefeuert. Doch stopfen die Kanoniere die Geschütze mit echtem Schwarzpulver und Verdämmung. Nach jedem Schuss muss die Kanone dann von möglichen Glutrückständen befreit werden. Für das Bedienen einer Kanone braucht es insgesamt vier bis fünf Personen. Die Geschütze besitzen nicht nur einen ordentlichen Rückstoß, sondern sind auch ohrenbetäubend laut. Bilgram rät wegen des Lärms und des Drucks der Geschütze: Ohren schützen, wegdrehen und Mund offen halten. Die Wallenstein-Spiele finden vom 19. bis 26. Juli in Memmingen statt. Mehr Infos zur historischen Woche in Memmingen gibt es im Netz unter www.erlebe-wallenstein.de
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Dienstagsausgabe der Memminger Zeitung vom 03.03.2020. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper