Während viele Vereine im Ort einen äußerlichen Zweck erfüllten, habe die Katholische Landjugend eigentlich keinen solchen: Mit diesen Worten beschrieb Pfarrer Ralf Czech die Gemeinschaft zum 100-jährigen Bestehen. Vielmehr stärke die Landjugend die Mitglieder innerlich und helfe diesen, den eigenen Lebensweg zu finden.
'Die Jugendlichen werden während ihrer Mitgliedszeit zu Erwachsenen', sagte Bürgermeisterin Christa Bail und bedankte sich im Namen der Gemeinde bei Vorsitzendem Martin Kirchensteiner.
Die Jugendlichen feierten nicht in der Kirche, sondern in der Festhalle Westerheim. Dorthin kamen die Kirchenbesucher und erlebten einen 'anderen Gottesdienst', gestaltet vom Chor 'Impuls'. Die Feier ähnelte einer Hochzeitsgesellschaft mit fein aufgestellten Tischreihen.
Der 'Burschenverein' wurde in Westerheim im Jahr 1912 gegründet, 1958 wurde daraus die Katholische Landjugend.
Ein Ehemaliger erinnerte sich an zahlreiche Aktionen – von Fußballturnieren über Funkenfeuer und Dorfmeisterschaften bis hin zum 'Spiel ohne Grenzen'. Stets seien Jüngere nachgerückt und hätten die Tradition der Landjugend fortgeführt.
Heutzutage sei jedoch ein Nachwuchsmangel festzustellen, bedauerte Vorsitzender Kirchensteiner. Hier spannte Pfarrer Czech den Bogen zu Gott: Denn wenn man auf jenen vertraue, ließen sich Probleme leichter bewältigen. Die Landjugend sei so bedeutsam, weil sie 'persönliche Brücken von Mensch zu Mensch' baue. Dort entwüchsen sie dem familiären Kreis und könnten ihr Profil entwickeln. Die Mitglieder stärkten sich gegenseitig und gestalteten gemeinsam Projekte. 'Die Angebote gehen in die Tiefe', so Czech.
Lebendig und zukunftsfähig
'Wichtig für die Gemeinde' ist nach Ansicht von Bürgermeisterin Bail die 'Kraft des Nachwuchses', denn 'aus der Jugend ist immer etwas Gutes geworden'. Erst die Jugendlichen machten das Dorf lebendig und zukunftsfähig. Die Jahre in der Landjugend seien eine 'Orientierungszeit' zwischen Kindheit und Erwachsensein.