Martin Mayr aus Irsingen ist Metzgermeister. In Zukunft möchte er Tieren einen stressfreien Tod ermöglichen. Die Tiere sollen auf ihrem Hof in gewohnter Umgebung ohne die Strapazen eines Transports geschlachtet werden. Möglich wird das mit einer mobilen Schlachteinheit der "IG Schlachtung mit Achtung". Bestellt hat Mayr eine solche Einheit bereits. Voraussichtlich wird er die Einheit zwischen Ende Februar und Mitte März nächsten Jahres bekommen. Kostenpunkt: 128.000 Euro.
Projektkosten insgesamt bei 180.000 Euro
Finanzielle Unterstützung erhält Mayr unter anderem über das EU-Förderprogramm LEADER. Das EU-Programm bezuschusst das Projekt mit einer Förderung in Höhe von 40.000 Euro. Das gesamte Projekt sieht neben dem Kauf der Schlachteinheit auch noch die Anschaffung von weiterer Ausstattung vor. Unter anderem wird Mayr sieben Fangstände erhalten, die mit der Schlachteinheit verwendet werden. Mit diesen Fangständen werden die Tiere einige Tage vor der Schlachtung an die Fanggitter der Schlachteinheit gewöhnt, sodass sie dann bei der Schlachtung freiwillig in den integrierten Futterstand der Schlachteinheit laufen. Zusätzlich sieht das Projekt auch das Einrichten eines Onlineshops vor. Laut Mayr kostet das gesamte Projekt 180.000 Euro. Unterstützung kommt auch von Landwirten und Privatpersonen.
Schlachtung mit Achtung: Alternative Schlachtmethode bald auch im Allgäu?
"Respektvolle Behandlung bis zum letzten Atemzug"
Auch die Ökomodellregionen Ostallgäu, bzw. Günztal und die Stiftung KulturLandschaft Günztal beteiligt sich an dem Projekt. Neben Zuschüssen bekommt Mayr auch Unterstützung bei Förderanträgen und Öffentlichkeitsarbeit. In Zukunft soll Mayr auch für Günztal-Weiderind Schlachtungen durchführen. Bei dem Projekt "Günztal Weiderind" der Stiftung beweiden Rinder Naturschutzflächen und sorgen so für eine extensive Nutzung. Später werden die Tiere geschlachtet - zukünftig mit der mobilen Schlachteinheit. Das sei konsequent, meint German Weber, Vorstand der Stiftung. Die Rinder werden artgerecht gehalten und sollen bis "zum letzten Atemzug" respektvoll behandelt werden. "Es sollen nicht zwei Jahre tolle Arbeit in den letzten Minuten kaputt gemacht werden", so Weber.