"Wir haben jahrelang geplant, dann wurde abgerissen. Jetzt sind wir endlich so weit, dass man etwas sieht und die Richtung geht nach oben“, resümierte Marcus Geske, Leiter der Stadtwerke und Bauherr des Kombibads laut einer Pressemitteilung der Stadt Memmingen. Der Zeitplan für die Großbaustelle sei eine Herausforderung, betonte er. Der Freibadbereich soll zur Sommersaison 2026 eröffnet werden.
Bad soll klimafreundlich gebaut und betrieben werden
Den Stadtwerken liege besonders die Energieversorgung für das Bad am Herzen, erläuterte Geske. Der Stadtrat hatte die Entscheidung für den höchsten Energiestandard getroffen, das neue Bad wird in Passivbauweise errichtet. Das sei nicht alltäglich, bemerkte Marcus Geske, bislang gebe es in Deutschland erst zwei Bäder im Passivhausstandard, eines in Bamberg und eines in Lünen. Zudem sollen 75 Prozent der benötigten Energie über moderne Wärmepumpen Co2-neutral dem Grundwasser entnommen werden. Der Strom dazu werde über eine großflächige Photovoltaikanlage auf den Dächern des Bades erzeugt. "In der Summe ist das die beste Lösung, besser kann man es energetisch und wirtschaftlich nicht machen", betonte Marcus Geske.
Zeitkapsel in Grundstein eingelassen
Um Erinnerungen an das Baujahr 2023 für die Nachwelt festzuhalten, nutzen die Memminger Wassersportvereine, der Förderverein Memminger Bäder und die Stadtverwaltung die Gelegenheit, eine Zeitkapsel zu befüllen. Eingelegt wurden beispielsweise Fotos, Pläne und ein Garderobenarmband des früheren Bades, die Presseberichterstattung über den Weg zum neuen Freizeitbad, das vom Stadtrat verabschiedete Memminger Manifest zur Stadt der Freiheitsrechte, Badekappen, Medaillen und Aufnäher der Vereine und sogar eine Gummiente.
"Ich danke dem Memminger Stadtrat für die mutige Entscheidung für das Bad und für das Vertrauen, dieses Leuchtturmprojekt umsetzen zu dürfen", erklärte Architekt Bernhard Asböck (Asböck Architekten GmbH, München). Dekan Christoph Schieder vom evangelisch-lutherischen Dekanat und Kaplan Richard Hörmann von der katholischen Pfarreiengemeinschaft spendeten den Bauleuten und den zukünftigen Badegästen ihren Segen. "Allen Beteiligten wünsche ich einen unfallfreien Bau", betonte der Oberbürgermeister.
Wie wird das zukünftige Kombibad gestaltet sein?
Auf dem großzügigen Gelände mit altem Baumbestand wird ein energetisch optimiertes, sportorientiertes Freizeitbad gebaut. Im Hallenbad entsteht ein wettkampftaugliches 25-Meter-Becken mit acht Bahnen mit integriertem Sprungbecken mit Ein- und Dreimetersprungturm, dazu ein Lehrschwimmbecken und in einem abgetrennten Bereich ein Kursbecken mit Hubboden sowie ein Kleinkinderbecken. Der Freizeitaspekt wird durch verschiedene Attraktionen wie Nackenduschen oder Massagedüsen im Lehrschwimmbecken, einer Aquacross- und Waterclimbing Anlage im Schwimmerbecken, sowie einer Dampfsaune und einer Ruhelounge ergänzt. Die Wasserfläche im Hallenbad beträgt rund 800 Quadratmeter.
Im Freibadbereich entsteht ein 50-Meter-Sportbecken mit sechs Bahnen, ein Nichtschwimmerbecken mit einer drei Meter breiten Rutsche, Strömungskanal und Boden-und Massagedüsen, sowie ein weiteres Kleinkinderbecken. Die Wasserfläche des Freibades beträgt rund 1.400 Quadratmeter. Im Freibadbereich erwarten die Badegäste zukünftig neben einem großzügigen Kioskbereich verschiedene Freizeitfelder, auf denen Beach Volleyball, Boccia, Tischtennis gespielt werden kann, sowie ein großer Sandspielplatz. Die Baukosten werden derzeit mit rund 43 Millionen Euro prognostiziert. Der Bau wird von der Regierung von Schwaben mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert. Der Baufortschritt lässt sich hier online über eine Baustellenkamera verfolgen.