Die Windenergie bewegt Beuren. Der Höhenzug zwischen dem Dorf und Menelzhofen ist im Teilregionalplan als Vorranggebiet ausgewiesen worden. Wilfried Franke, Verbandsdirektor beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO), nannte über 250 Bürgern im Dporfgemeinschaftshaus Beuren in dieser "frühen Phase des Verfahrens" Hintergrundinformationen zum weiteren Vorgehen.
"Wir haben einen gesetzlichen Auftrag, die Windenergieplanung umzusetzen", machte er deutlich. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim werde voraussichtlich den bisherigen Teilregionalplan aufheben. Gebe es dann keinen neuen, trete das Baugesetzbuch in Kraft, worin Windenergieanlagen privilegierte Vorhaben seien, "dann gibt es hier Wildwest", eine ungeordnete Entwicklung.
Die politischen Rahmenbedingungen ließen einen Ausstieg aus der Atomkraft bis 2020 absehbar werden. "Baden-Württemberg hängt zu 53 Prozent an Atomkraft", wenn diese abgeschaltet werde, brauche es Ersatz. Statt der bisher 0,7 Prozent Anteil Windenergie seien zehn Prozent angepeilt, rund 1600 Anlagen.
Wegen des enormen technischen Fortschritts könne man mittlerweile auch über Standorte reden, die vorher unwirtschaftlich waren. Die Adelegg liege laut neuem Windatlas des TÜV Süd deutlich über dem Grenzwert von 5,5 Meter pro Sekunde bei 140 Metern Nabenhöhe. Die Adelegg ist aber Schutzgebiet und gehört mit den Siedlungsflächen zu den insgesamt 90 Prozent die für die Ausweisung tabu sind. So bleibt von den insgesamt zwölf Prozent Regionsfläche, die überhaupt als Windkraftstandorte geeignet wären, nur ein Prozent. Auf diesen 3600 Hektar wären rund 280 Anlagen möglich. Davon seien 74 Prozent über Wald, erläuterte Franke. Dass diese Anlagen eine neue Dimension des Eingriffs ins Landschaftsbild bedeuteten, daraus machte er kein Hehl. Allerdings gehöre Beuren nicht zu den Hauptbetroffenen. "Der Umbau der Energiepolitik hat ihren Preis", sagte er.