Am Dienstagmorgen wurde der Prozess gegen einen 25-jährigen Mann am Landgericht Memmingen fortgesetzt. Er soll seine heute 14-jährige Halbschwester missbraucht und vergewaltigt haben.
Opfer nicht im Gerichtssaal
An diesem Prozesstag wurden Beweismittel gesichtet und mehrere Zeugen vernommen, darunter auch das Opfer und seine Familienangehörigen. Die Aussage des Opfers fand im Gericht in Günzburg statt und wurde über Videoschalte ins Landgericht Memmingen übertragen. Das Mädchen befindet sich zur Zeit in psychologischer Behandlung und soll vor weiteren seelischen Schäden geschützt werden. Für die Dauer der Aussage wurde der Gerichtssaal geräumt, die Vernehmung war nicht öffentlich.
Vater und Großmutter unter den Zeugen
Der Täter hatte zuvor gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft einem Verständigungsvorschlag des Gerichts zugestimmt, der im Falle eines Geständnisses ein Strafmaß bis sieben Jahren und sechs Monaten vorsieht. Teilweise hatte er bereits gestanden. Im Rahmen dieses Vorschlags äußerte er sich am Dienstag vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Außerdem wurde der gemeinsame Vater von Opfer und Täter vernommen, sowie die Großmutter des Mädchens, die mit Hilfe eines Dolmetschers aussagte.
Vorwurf: Vergewaltigung in fünf Fällen
Der 25-Jährige hatte im Zeitraum von 2020 bis 2021 mehrmals mit seiner Halbschwester geschlafen. Das Mädchen war zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt. In mindestens fünf Fällen will die Staatsanwaltschaft dem Halbbruder Vergewaltigung nachweisen. In diesem Zusammenhang werden am Mittwoch noch Gutachter aussagen. Der Urteilsspruch wird bereits am Mittwoch erwartet.